Am Donnerstag wurde der Grundstein für den Umbau des Heinz-Steyer-Stadions gelegt. Im Herbst nächsten Jahres soll der Umbau des Stadions beendet sein.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert legte am Donnerstag gemeinsam mit Sport- und Finanzbürgermeister Dr. Peter Lames, Kultusminister Christian Piwarz, Projektleiter Arno Dietrich von der Arge ZECH Sports GmbH / ZECH Hochbau AG und DSC-Leichtathletin Chiara Schimpf den Grundstein für den Um- und Ausbau des Heinz-Steyer-Stadions. Die 75 Zentimeter lange Zeitkapsel aus Kupfer wurde unter anderem mit einem Münz-Satz, lokalen Tageszeitungen, Bauplänen, der Baugenehmigung, den Fördermittelbescheiden des Freistaates Sachsen, einem DSC-Leichtathletik-Trikot, einer Dresden-Fahne sowie einem Bild der Weltrekordtafel gefüllt und anschließend symbolisch eingemauert. Neben der haptischen Zeitkapsel wird es auch eine digitale Zeitkapsel geben.
OB Hilbert äußerte sich bewegt zum Um- und Ausbau: „Die Sportfamilie hier im Ostragehege ist groß und vor allem vielfältig– das betrifft die Mitglieder genauso wie die Sportarten. Deshalb ist unser Ansatz der Multifunktionsarena für Spitzen- und Breitensport genau richtig. Denn vom Neubau des Heinz-Steyer-Stadions für Leichtathletik, American Football, Fechten, Squash und mit den Flächen für die Vereine und Verbände geht ein wichtiger Impuls für den gesamten Sportpark Ostra aus. Die erste große Veranstaltung hier sollen 2024 die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften sein – das ist und bleibt unser Ziel. Es sollen sich wieder tausende Menschen im erneuerten Heinz-Steyer-Stadion am Sport erfreuen, egal ob beim Sporttreiben, als Zuschauer oder bei neuen Events, die im Stadion ausgetragen werden.“
Sport- und Finanzbürgermeister Dr. Peter Lames ergänzt: „Es ist ein großer Meilenstein, dieses wichtige Sportobjekt für die Dresdnerinnen und Dresdner zu realisieren und damit beste Bedingungen für unsere Stadt zu schaffen. Trotz aller Herausforderungen der aktuellen Zeit liegt der Bau im Zeitplan. Ich bin überzeugt, dass wir die qualitativ hochwertige Fertigstellung des Heinz-Steyer-Stadions termingerecht verwirklichen.“
Lieferschwierigkeiten führen zu Verzögerungen
Der Umbau des Heinz-Steyer-Stadions liegt zwar gut im Zeitplan, aber auch hier sind die Folgen des Ukraine-Krieges deutlich spürbar. So sollte beispielsweise der Walzstahl für den Lichtring aus Mariupol geliefert werden. Dafür musste nun eine andere Lösung gefunden werden, die sich auf die Kosten niederschlägt. Auch bei der Lieferung von Betonstahl und -fertigteilen sowie elektronischen Bauteilen gibt es Probleme. Trotz allem soll das Stadion im Herbst 2023 fertig sein.
„Baupreissteigerung, Störung von Lieferketten, Produktionsausfälle durch Krieg und Pandemie: Die Krisen unserer Zeit gehen nicht an Dresden und seinen Bauvorhaben vorbei.“ erklärt Dresdens Sport- und Finanzbürgermeister Dr. Peter Lames. „Offene und ehrliche Gespräche und ein gemeinsames Suchen nach Lösungen sind die richtige Antwort. Die geschlossenen Verträge und der beiderseitige Wille zur fairen und partnerschaftlichen Umsetzung sind die Grundlage für den gemeinsamen Erfolg: Die zeitgerechte und qualitativ hochwertige Fertigstellung des Heinz-Steyer-Stadions.“
Das passiert aktuell auf der Baustelle
Mit dem offiziellen Baustart Ende Oktober 2021 begannen die Abriss- und Erdarbeiten. Nach und nach verschwanden die Steintribüne aus dem Jahr 1929, die rote Tartanbahn, die Traversen, die Ost- und Westkurve sowie der Rasen. Rund 17.000 Kubikmeter Bauschutt und Erdreich wurden zur Fertigstellung der Baugrube abgebaggert und abtransportiert. Trotz intensiver Suche wurde keine Zeitkapsel von der alten Steintribüne gefunden. In den kommenden Tagen muss auch die alte Anzeigetafel weichen. Die Technischen Sammlungen Dresden sichern sich Originalteile und prüfen, ob und wie sie später in die Ausstellung integriert werden können. Wenn der Neubau für das Heinz-Steyer-Stadion fertig ist, wird über dem Eingang ein Andenken an die alte Anzeigetafel leuchten. Unter anderem soll der Stadionname mit den unverwechselbaren 5×7-Leuchtpunkten pro Zeichen über eine LED-Anzeige dargestellt werden.
Inzwischen haben Bauleute das Fundament gegossen. Wegen des Lehmbodens sitzt das Fundament auf Beton-Schotter-Säulen, die bis zu sechs Meter tief sind und die Lasten in den tragfähigen Baugrund leiten und Stabilität geben. 205 Tonnen Bewehrung, etwa 4.000 Kubikmeter Beton und 344 Rüttelstoffsäulen wurden in der Gründung verbaut, um ein stabiles Fundament für das 140 Meter lange Gebäude herzustellen.
Anhand des Fundaments ist schon eine Struktur zu erkennen. Im tiefer liegenden Bereich, Richtung Westkurve, entstehen die Squash-Courts. Diese benötigen eine Deckenhöhe von sechs Metern, die anderen Räumlichkeiten auf der Etage lediglich vier Meter. Daher ist die Baugrube an dieser Stelle tiefer. Hier stehen auch bereits die ersten Wände und Stützpfeiler. Bis Ende September werden die drei weiteren Etagen aufgebaut.
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