Zum Erfolg gezwungen

Dynamo Dresden
Was wie ein interner Zweikampf aussieht, ist eigentlich eine gemeinsame Angriffsaktion. So sollte Dynamo dem VfL Osnabrück die geballte Dresdner Mannschaftspower entgegensetzen. | Foto: DAWO/S. Manig

Doch selbst ein sportlich überzeugender Auftritt wird die Wogen vermutlich nicht sofort glätten.

Mit dem 1:1 in Bayreuth blieb Dynamo zwar zum fünften Mal in Folge ungeschlagen, doch freuen konnte sich am Ende niemand. Vor allem der Auftritt seiner Mannschaft nach der frühen Führung passte Trainer Markus Anfang gar nicht. Entsprechend holte der Übungsleiter zur Kritik aus. „Wir haben zwar geführt, aber in keiner Phase das gespielt, was wir hätten spielen können. Am Ende, muss man vielleicht sogar sagen, dass es gerecht war“, musste Anfang zugeben. Das ärgerte ihn sichtlich, sein Team kann es doch „wesentlich besser“.

Auch Kapitän Tim Knipping fand kritische Worte für den Auftritt der Schwarzgelben. Für ihn hat die Einstellung beim 1:1 bei der SpVgg Bayreuth nicht gepasst. „Man muss ganz klar sagen: Bayreuth hat gezeigt, worauf es im Fußball ankommt. Nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft. Es gewinnt die Mannschaft, die den Sieg mehr möchte“, sagte er. Vielleicht war der frühe Treffer von Manuel Schäffler der Auslöser für eine falsche Sicherheit. Wie schon gegen Ingolstadt und Viktoria Köln stellte Dynamo auch diesmal nach einer frühen Führung das druckvolle Fußballspielen ein und gab so den Sieg aus der Hand.

Tabellarisch hatte das Remis beim Schlusslicht dabei jedoch keine große Auswirkung, da aus der Top-Sechs der Liga niemand dreifach punkten konnte. In der eigenen Hand haben es die Dresdner dann am kommenden Wochenende wieder, wenn mit dem VfL Osnabrück eine gänzlich neue Herausforderung wartet. Ausgerechnet vor dem Spiel in Dresden zeigte sich der zuletzt etwas schwächelnde VfL mit einem 5:0-Sieg gegen Mannheim wieder deutlich gefestiger.

Dynamo indessen ist zusammen mit dem VfB Oldenburg das formstärkste Team der letzten fünf Spiele (elf Punkte), doch selbst ein sportlich überzeugender Auftritt wird die Wogen vermutlich nicht sofort glätten. Schließlich überschatten die außersportlichen Themen rund um die Randale in Bayreuth das Geschehen bei den Dynamos. So ist die Anfang-Elf praktisch zu weiteren Erfolgen gezwungen. Und auch sportlich gilt, wie für viele andere Teams: Eine Niederlage in der aktuellen Situation bedeutet sofort, dass der Anschluss verloren gehen könnte.

Ekki’s Intermezzo: Wo bleiben Konsequenzen?

Wenn immer wieder davon die Rede ist, dass Dynamo ein „Traditionsverein“ ist, so hat sich die Bedeutung dieses Begriffs allerdings in der zurückliegenden Zeit wesentlich gewandelt: In überaus schlechter Tradition bringen sogenannte „Fans“ immer wieder den Dresdner Fußball, den Verein Dynamo und somit auch die ganze Stadt in der Sportwelt ins Gerede. Der Riesenskandal von 2020 ist noch immer in unangenehmer Erinnerung, da gibt es schon wieder Ausschreitungen des schwarzgelben Anhangs, der sein Bestes gab, den Ruf seines Klubs zu schädigen.

Was da auf der Hinreise nach Bayreuth im Zug, auf dem Weg zum Spiel und im Stadion selbst von einer marodierenden Gruppe veranstaltet wurde , ist nur mit einem Wort erklärt: unbelehrbar! Einmal mehr ist der Verein gefordert, endlich konsequent gegen die kriminellen Randalierer vorzugehen. Die Maßnahme, Auswärtstickets vorerst nur noch an Vereinsmitglieder zu verkaufen, ist erst ein Anfang. Weitere Maßnahmen sollten folgen, personalisierte Tickets wären gewiss eine Lösung. Reden allein reicht schon lange nicht mehr!

EKKI GARTEN

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