30 Jahre nach ihrer Gründung haben „The Firebirds“ den Ort ihrer ersten musikalischen Schritte besucht: die Werner-Heisenberg-Schule in Leipzig. Die heute bekannteste Rock’n’Roll-Band der Bundesrepublik hat sich in diesem Gymnasium als Schülerband gegründet.
Bei den Firebirds-Gründungsmitglied Guido Gentzel und Konrad Schöpe kamen neulich mit jeder Treppenstufe mehr Erinnerungen an die damalige Zeit hoch. „Damals ließen wir uns freitags nach Schulschluss einschließen, um in Ruhe im Bandraum proben zu können – teilweise sogar über Nacht. Und am nächsten Tag riefen wir unsere Musiklehrerin Karin Schumacher an und sie kam extra für uns in die Schule, um uns wieder rauszulassen“, so Gentzel.
Der Bandraum liegt wie damals immer noch neben der Aula. Und in dieser steht immer noch ein Flügel.
Firebirds immer als Vorbild genannt für spätere Schulbands
Und genau diese Lehrerin, die jetzt Karin Weidel heißt, ließ es sich nicht nehmen, von Saalfeld in Thüringen, wo sie jetzt unterrichtet, extra zum Treffen nach Leipzig zu kommen. „Als Musiklehrerin habe ich damals gefragt, wer singt, wer kann tanzen oder wer kann ein Instrument spielen. Von 25 Schülern hobent zwölf die Hand, unter anderem Guido. Der sagte, dass er Schlagzeug spiele. Ich antwortete ihm, dass das kein Instrument sei, wogegen er sich ganz schön auflehnte. Aber wenig später durfte ich seinen Künsten lauschen und wurde eines Besseren belehrt“, erinnert sich Karin Weidel.
Christina Stegmann, als einzige Lehrerin von Anfang an dabei, ist stolz auf deren heutige Leistung. „Damals sagte ich ihnen, dass sie unbedingt nach der Schule weitermachen müssen – glücklicherweise haben sie haben auf meinen Rat gehört. Den auf sie folgenden Schülerbands habe ich immer den Erfolg der Firebirds vor Augen gehalten – leider haben die meisten mit Schulzeitende aufgehört zu spielen“, sagt Frau Stegmann. Dank vieler Fördermittel gibt es heute an der Heisenberg-Schule einen perfekt ausgestatteten Bandraum, von dem die Firebirds damals nur geträumt hätten.
Firebirds: Fünf Jungs, die noch immer verrückt sind nach Rock’n’Roll
Heute bestehen die Firebirds aus zwölf Personen: Neben der eigentlichen Band gehören fünf Techniker und zwei Kräfte im Büro zum Team. „Die sind nötig, wenn man bedenkt, dass wir in den letzten 30 Jahren über 4.000 Konzerte spielen durften. Leider haben uns immer wieder Bandmitglieder verlassen, um ihren eigenen Weg einzuschlagen. Aber jeder Neuzugang hat uns neue Wege eröffnet. Wir haben somit immer profitieren dürfen“, sagt Mit-Gründer Konrad Schöpe.
Doch die Firebirds singen nicht nur, sie leben auch ihren Rock’n’Roll: Mittlerweile organisieren sie für ihre Fans jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende ein eigenes Festival im und am Schloss Trebsen und 2023 ihre zweite Rock’n’Roll-Cruise, diesmal im östlichen Mittelmeer. Man kommt als Band viel herum und versteht sich dabei immer als Botschafter der Musik und des Miteinanders. Aus dem Grund sagte Konrad Schöpe auch spontan zu, als ihn die heutige Schulleiterin Dagmar Schreiber fragte, ob er die Schirmherrschaft übernehmen würde, sollte sich die Schule für die Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ qualifizieren würde.
Ihr Dresden-Konzert zum 30-jährigen Bestehen geben die Firebirds am 5. November in der BallsportArena. Tickets sind noch zu haben
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