Der Smaragd – Kleopatras Liebling

Smaragd
Foto: Pixabay

Der Smaragd ist der dritte im Bunde der Big Three. Gemeinsam mit Rubin und Saphir zählt er zu den bedeutendsten und wertvollsten Farbedelsteinen. Das gilt sowohl für den Schmuck- als auch für den Investmentbereich. Chris Pampel ist Edelstein-Experte und Inhaber des Deutschen Edelstein Kontors. Er hat ein Faible für Smaragde, über die er viel Interessantes zu erzählen weiß.

Grüner Smaragd

Der Smaragd ist eine Varietät des Minerals Beryll. Pastellgrün, Gelbgrün, Blaugrün oder ein dunkles Smaragdgrün sind häufige Farbgebungen, wobei dunkle Exemplare meist teurer gehandelt werden als helle. “Schuld” an der grünen Farbe sind Chrom-, Vanadium- und Eisen-Ionen, die den Beryll einfärben und ihn in den hübschesten Grüntönen funkeln lassen. Smaragde haben die für Berylle typische Mohshärte von 7,5 bis 8. Damit sind sie deutlich weicher als Diamanten, Rubine und Saphire. Ihre Oberfläche ist zwar recht hart, was sie gut vor Kratzern schützt, trotzdem ist  ihre Verarbeitung für Schmuck eine Herausforderung, da ihre innere Struktur spröde ist.

Natürlicher Smaragd

Die ersten Smaragde wurden wahrscheinlich 1300 v. Chr. im alten Ägypten gefunden und verarbeitet. Mittlerweile sind diese Vorkommen natürlich erschöpft, glücklicherweise findet man sie aber noch in anderen Ländern dieser Welt. Die schönsten und kostbarsten Exemplare kommen aktuell aus Kolumbien, Sambia und Brasilien. Aber auch in Südafrika und im Ural liegen bedeutende Vorkommen. Selbst in Europa werden Schatzjäger fündig, denn auch in Norwegen und im österreichischen Habachtal gibt es Vorkommen. Der überwiegende Anteil aller Smaragde wird für Schmuck verwendet. Wie auch bei Rubin und Saphir erfüllen nur gerade einmal 2-3 Prozent der geförderten Mengen die Qualitätskriterien, die sie als Investment interessant machen. Der einzige Unterschied bei Smaragden ist, dass sich – im Vergleich zu Rubin und Saphir – leichte Rückstände von Öl nicht wertmindernd auswirken, da alle Smaragde vor dem Schleifen in Öl getunkt werden, um ein Zerbrechen beim Schleifen zu vermeiden.

Kostbarer Smaragd

Smaragde weisen eigentlich immer Einschlüsse, Risse und Trübungen auf, weshalb die Schmuckindustrie hier mit verschiedenen Behandlungen entgegenwirkt und diese wie von Zauberhand verschwinden lässt. Dadurch wird der Stein zwar klarer und strahlender, aber er ist kein natürlicher, unbehandelter Edelstein mehr und hat “nur” mehr Schmuckqualität. Es ist tatsächlich so, dass Einschlüsse, die nicht störend wirken, bei hochwertigen Smaragden in Investment-Qualität keinen Mangel darstellen. Im Gegenteil: Sie belegen, dass der Smaragd natürlichen Ursprungs ist, und sind somit ein Qualitätsmerkmal. Die Farbgebung, ein klares, tiefes Grün, wiegt viel schwerer und beeinflusst den Wert weitaus stärker. Je unauffälliger die Einschlüsse und je feiner die Risse im Smaragd sind, desto kostbarer sind sie natürlich. Große, hochwertige Smaragde sind unfassbar selten, was ihren immensen Wert erklärt.

Die Wertermittlung erfolgt wie bei allen Edelsteinen anhand der 4Cs: Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Color (Farbe) und Cut (Schliff). Ein Gemmologe ermittelt diese Faktoren und stellt fest, ob bzw. wie der Stein behandelt wurde. Handelt es sich bei dem untersuchten Stein um ein von Natur aus erstklassiges Exemplar, so spricht man von Investmentqualität. Wurde mit verschiedenen Behandlungen nachgeholfen und die Schönheit künstlich verbessert, hat der Stein Schmuckqualität. Ein Investment-Smaragd ist rund zehnmal so teuer wie ein optisch identischer Schmuck-Smaragd. Der Laie sieht keinen Unterschied, der Experte schon. Das erklärt, wie wichtig es beim Edelsteinkauf ist, mit einem seriösen Händler zu arbeiten, und dass man auch bei scheinbar unschlagbaren Angeboten im Urlaub nicht spontan zuschlagen sollte. Prinzipiell ist nichts gegen Smaragde in Schmuckqualität einzuwenden, denn sie sehen ja wunderschön aus und erfüllen so die Anforderungen, die an einen Schmuckstein gestellt werden. Aber sie taugen einfach nicht als Investment.

Heilender Smaragd

Schon die Pharaonen im alten Ägypten schätzten den Smaragd als wichtiges Statussymbol. Kleopatra liebte diesen Edelstein ganz besonders. Sie ließ ihr Antlitz in Smaragde schleifen und verschenkte diese dann. Hildegard von Bingen setzte den Smaragd in Kombination mit  Kräuteranwendungen ein und berichtete von dessen verstärkender Wirkung. In der heutigen Edelsteintherapie werden die Kräfte des Smaragds ebenfalls genutzt: Er schenkt Stabilität und Klarheit in Sinnkrisen, Hoffnung und Lebensfreude. Man kann mit ihm meditieren und sprechen oder auch einfach ganz nah am Körper tragen. Seine heilenden, stützenden Kräfte tun der Seele immer gut. Der Smaragd ist der Geburtsstein des Monats Mai und wird auch zum 20. und 35. Hochzeitstag sehr gern verschenkt.

Faszinierender Smaragd

Klare, leuchtende, reine Smaragde sind vor allem für Schmuckstücke sehr beliebt. Ihr Feuer ist einfach unglaublich. Da aber Einschlüsse bei Smaragden eher die Regel denn die Ausnahme sind, gehört es zur Kunst des Schleifens, diese beim Schleifen so zu platzieren oder aber sie so gekonnt in Szene zu setzen, dass sie nicht störend wirken. 

Eine ganz besondere Optik bieten Trapiche-Smaragde. Sie haben symmetrische, dunkle Einschlüsse, die an ein sechs-speichiges Rad erinnern. Dieses Muster wird nicht erst beim Schleifen erarbeitet, sondern kommt bei den Trapiche-Smaragden ganz natürlich vor. Diese Steine werden ausschließlich in Kolumbien gefunden, sind sehr selten und werden immer im  Cabochonschliff geschliffen, da dieser das faszinierende Muster am besten zur Geltung bringt.

Sie möchten noch mehr über den Smaragd wissen? Im Edelstein-Wiki des Deutschen Edelstein Kontors in Chemnitz gibt es noch viele weitere interessante Fakten über diesen grünen Edelstein zu entdecken!


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