Die Kommunale Statistikstelle der Landeshauptstadt Dresden legt eine neue städtische Bevölkerungsprognose vor. Demnach wächst die Einwohnerzahl um 12.200.
Die neue Bevölkerungsprognose zur Einwohnerzahl Dresdens fußt auf dem Einwohnermelderegister der Stadt per 30. Juni dieses Jahres. Demnach wird die Einwohnerzahl Dresdens von rund 566.600 Einwohnern Ende Juni dieses Jahres auf etwa 578.800 Einwohner zur Jahresmitte 2040 steigen. Das sind 12.200 oder 2,2 Prozent mehr als heute.
Die Herausforderung der diesjährigen Prognose lag darin, die verschiedenen außergewöhnlichen Entwicklungen zu berücksichtigen. Diese waren insbesondere die Zuwanderung aus der Ukraine, der weiterhin bestehende Zuzug von Flüchtlingen aus anderen Ländern, ein erneuter Geburteneinbruch und nicht zuletzt die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
So entwickelt sich die Einwohnerzahl
Für die einzelnen Altersgruppen werden unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert. Zuwächse sind bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren zu erwarten (plus 23 Prozent). Für die 45 bis 64-Jährigen wurde ein Anstieg um neun Prozent berechnet. Die Zahl der unter 6-jährigen Kinder wird zunächst sinken, erst ab 2032 ist mit einem leichten Anstieg zu rechnen. In 18 Jahren werden voraussichtlich acht Prozent weniger Kinder unter sechs Jahren in Dresden leben als heute (-2.600).
Stark anwachsen wird dagegen die Zahl der Senioren. Die Gruppe der 65- bis 74-Jährigen wird um 3.100 Personen zunehmen, die der 75- bis 84-Jährigen wird dagegen um 1.800 Personen abnehmen. Relativ betrachtet steigt die Zahl der 85-Jährigen und Älteren mit 37 Prozent am stärksten (7.500 Personen).
Das Durchschnittsalter steigt von aktuell 43,3 auf 44,4 Jahre im Jahr 2040.
Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen
Auch über die Entwicklung in den einzelnen Stadtteilen gibt die Prognose Auskunft. In der Pirnaischen Vorstadt (plus 33 Prozent), in Mickten (plus 30 Prozent), Albertstadt (plus 29 Prozent) und der Friedrichstadt (plus 22 Prozent) wird die Zahl der Bewohner bis 2030 steigen. Hier wird dezeit kräftig gebaut.
Mit Einwohnerschwund ist in den Stadtteilen Gruna, Trachau, Kleinpestitz/Mockritz und Räcknitz/Zschertnitz zu rechnen, im Schnitt um die vier Prozent.
Geburtenrate und Sterbezahlen
Statistisch gesehen bekommt zurzeit eine in Dresden lebende Frau 1,32 Kinder. 2018 lag dieser Wert bei 1,54. Wie schon 2019 sank die Geburtenrate auch 2022 erneut ab. Die Prognose geht davon aus, dass die Geburtenziffer bis 2026 wieder auf 1,45 steigt und danach langfristig auf diesem Niveau verbleibt.
Unter diesen Annahmen wird die Zahl der Geborenen bei etwa 5.000 bis 5.100 bis zum Jahr 2032 verbleiben. Danach wird die Geburtenzahl wieder leicht steigen und im Jahr 2040 bei etwa 5.600 liegen.
Prognose über „Wanderung“ schwierig
Wanderungsbewegungen sind laut der Experten der Kommunalen Statistikstelle gegenwärtig nur schwer abzuschätzen. Prognosen über Zu- und Wegzüge sind auch wegen der Flüchtlingsproblematik derzeit unsicher. So rechnen die Experten 2022/23 mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen. Erst in den Folgejahren gehen sie davon aus, dass sich der Saldo von Zu- und Abwanderung auf dem Niveau von 2013/14 einpegeln wird.
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