Dem 2002 gegründeten Verein droht die Insolvenz. Die Zahlungsfähigkeit kann gegenwärtig nur auf Grund von finanziellen Zugeständnissen der Gläubiger aufrechterhalten werden.
Das Erbbaurecht für das Lingnerschloss geht zurück an die Stadt Dresden. So hat es am 16. März 2023 die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Mit diesem Schritt soll die drohende Insolvenz für den Verein abgewendet werden.
Wie kam es zu diesem Schritt?
Die wirtschaftliche Situation des Fördervereins hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Als Grund sieht der Vorstand die Corona-Pandemie, den anhaltenden Konflikt mit dem Gastronomiepächter, Inflation sowie Energiekrise und die damit verbundenen rückläufigen Spendeneinnahmen. All dies hat zur Verstetigung der negativen Entwicklung beigetragen.
„Die Zahlungsfähigkeit des Fördervereins kann gegenwärtig nur auf Grund von finanziellen Zugeständnissen der Gläubiger aufrechterhalten werden. Eine grundsätzliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ist nicht absehbar“, heißt es in einer Pressemitteilung. Um das zu verhindern, gäbe es nur eine Möglichkeit: Das Erbbaurecht geht an die Stadt Dresden zurück, sie wird dann die Sanierung des Schlosses und dessen wirtschaftliche Betreibung sicherstellen. Darüber muss allerdings im Stadtrat abgestimmt werden. Eine entsprechende Vorlage wird derzeit erarbeitet.
Was hat der Förderverein bisher erreicht?
Der Förderverein wurde 2002 gegründet, hatte bis zu 400 Mitglieder. Durch Spenden, Sachleistungen, betriebliche und Fördermittel kamen von Unternehmen, Behörden von Stadt und Land und Einzelpersonen in den vergangenen 20 Jahren rund 16 Millionen Euro zusammen – weit mehr als jemals geplant. Die größte Einzelspende in Höhe von fünf Millionen Euro leistete das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline. Dessen Belegung hatte 2011 darüber abgestimmt.
Mit den Geldern wurden Torhaus, Schweizer Haus, Mausoleum, Bergstation komplett sowie Dach und Fach des Schlossgebäudes und dessen Nutzflächen zu 90 Prozent hochwertig saniert. Das historische Erscheinungsbild des Schlossgebäudes ist bereits seit 2016 wieder hergestellt. Seitdem laufen die Arbeiten zum weiteren Innenausbau.
Im Festsaal und im Foyer im Erdgeschoss des Schlosses, die schon genutzt werden können, stehen allerdings noch Bauarbeiten aus. Auch die Außenanlagen müssen noch fertiggestellt werden.
Bis heute haben sich verschiedene Veranstaltungsreihen etabliert, die ihr festes Publikum gefunden haben: die Freitagsreihe, Clubkino im Schloss, KiKiLi – KinderKino im Lingnerschloss, Kunst im Schloss, das Lingner-Podium, diverse Sonderveranstaltungen. Darüber hinaus kann im Schloss geheiratet werden, es können Führungen gebucht und Räume für Privat- und Firmenveranstaltungen gemietet werden.
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