Babyschlaf: Sanfte Methoden zum Ein- und Durchschlafen

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Babys haben ein enormes Schlafbedürfnis. Umso wichtiger ist es, dass sich der Säugling während der Bettruhe optimal entspannen kann.

Der Schlafbedarf eines Neugeborenen beträgt etwa 16 bis 18 Stunden. Und auch bis zum 3. Lebensjahr benötigt ein Kleinkind für seine körperliche Entwicklung und sein Wohlbefinden immer noch eine durchschnittliche Schlafzeit von circa 12 bis 13 Stunden.

Besonders junge Eltern sind jedoch schnell besorgt, wenn ein Baby nicht durchschläft oder auch nachts schreit. Das ist zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Schließlich signalisiert ein Säugling seinem familiären Umfeld damit, dass er Hunger hat, eventuell die Windeln erneuert werden müssten oder er vielleicht Bauchweh hat.

Wacht ein Kind während der Nachtzeit häufiger auf, kann das unter anderem aber auch daran liegen, dass das Schlafumfeld nicht die perfekten Bedingungen bietet, um wirklich zur Ruhe zu finden.

Die ideale Schlafumgebung: Verdunkelnde Kindergardinen & dimmbares Licht

Der Schlafbereich für Neugeborene und Kleinkinder sollte immer ein ruhiger Ort sein, der sich zudem zu jeder Zeit verdunkeln lässt, um schlafstörende Umgebungsreize gering zu halten. Ist als Schlafort von vornherein ein eigenes Babyzimmer vorgesehen, sollten die Fenstervorhänge schlafgerechte Stoffeigenschaften mitbringen, wie zum Beispiel Kindergardinen mit starker Lichtschutzfunktion.

Oft wird ein Babybett in den ersten Lebensmonaten aus Gründen der Praktikabilität aber auch im Elternschlafzimmer aufgestellt. Auch hier muss dann für eine effektive Verdunkelungsmöglichkeit gesorgt sein, die auch das Abdunkeln während des Tages ermöglicht.

Unabhängig vom Aufstellungsort des Bettchens empfiehlt es sich auch, wenn nicht schon vorhanden, dimmbare Lampen aufzustellen. Mit einer sanften, warmen Beleuchtung lassen sich Säuglinge besonders gut auf die anstehende Schlafenszeit einstimmen.

Entspannende Schlafrituale zum Einschlummern

In der Zeit vor dem Schlafengehen kann das Kind schon optimal auf seine Bettruhe vorbereitet werden. Einschlaffördernd ist zum Beispiel ein warmes Bad. Ab der sechsten bis achten Lebenswoche nach der Geburt sorgt zudem eine wohltuende Babymassage für Entspannung. Sie sollte allerdings nur erfolgen, wenn sich der Säugling erkennbar daran erfreut. Es lohnt sich auf jeden Fall, zuvor einen Kurs darin zu besuchen oder auch die zuständige Hebamme nach lokalen Kursangeboten zu fragen.

Als klassisches Einschlafritual darf natürlich auch die übliche Kuscheleinheit mit Einschlaflied bei zugezogenen Kindergardinen und gedimmtem Umgebungslicht nicht fehlen. Der neue Nachwuchs stimmt sich damit hervorragend auf die Schlafenszeit ein und hat zugleich das notwendige Gefühl der Geborgenheit, um beruhigt und zufrieden in das Land der Träume hinüberzugleiten.

Was tun, wenn Babys nachts plötzlich schreien

Zunächst gilt es schlicht, Ruhe zu bewahren. Das Baby sollte auf den Arm genommen und mit leiser Stimme beruhigt werden. Auch das Anlegen an die Brust sorgt oft dafür, dass der Sprössling nach einer kleinen Mahlzeit und durch den direkten Körperkontakt schneller wieder einschläft.

Auf keinen Fall sollte ein Neugeborenes mit ins Elternbett gelegt werden, da die Gefahr des plötzlichen Kindstods zu hoch ist. So kann die Bettdecke für Erwachsene unbemerkt in den Gesichtsbereich des Kindes geraten und schlimmstenfalls zum Erstickungstod führen.

Damit sich das Neugeborene nicht einsam fühlt und auch um sofort intervenieren zu können, wenn ihm einmal unwohl ist, ist ein Beistellbettchen im Elternschlafzimmer zumindest für die ersten Lebensmonate meist eine gute Zwischenlösung.

Daneben kursieren auch immer wieder Tipps, schreiende Säuglinge mit dem sogenannten „Pucken“ ruhig zu stellen. Dabei wird das Baby mit einem Tuch eng eingewickelt, sodass die Arme eng am Körper liegen und die Beine gestreckt werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. warnt jedoch vor der Wickeltechnik, da Babys durch die enge Umwicklung unter anderem Atemprobleme bekommen oder beispielsweise auch Fehlbildungen im Hüftgelenk durch die Beinüberstreckung entwickeln können.

Ein besonderer Fall: Schreibabys

Eine große Herausforderung für die gesamte Familie sind sogenannte Schreibabys, deren Schreiverhalten weit über das herkömmliche Pensum von Säuglingen hinausgeht. Das Symptom beginnt etwa ab der zweiten Lebenswoche und hält oft bis zu drei Monate an, weswegen es umgangssprachlich auch „Dreimonatskoliken“ genannt wird. Über die Ursachen wird jedoch in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Galten lange Zeit vor allem Darmkoliken als alleinige Ursache, gibt es heutzutage auch Lehrmeinungen, die vor allem psychosoziale Aspekte der Eltern-Kind-Beziehung oder auch eine traumatische verlaufende Geburt als eine der Gründe sehen. Auch schmerzhafte Fehlstellungen der Halswirbelsäule werden im Rahmen dieser Diskussion angeführt.

Da ein oder mehrere Faktoren die Ursache sein können, sollte zunächst unbedingt eine Kinderpraxis aufgesucht werden, um möglichen Erkrankungen auf den Grund zu gehen und diese schnellstmöglich zu therapieren.

Zusätzlich sollten betroffene Eltern eine Schreiambulanz aufsuchen, da das andauernde und vor allem schrille Schreien über Nächte und Wochen hinweg eine extreme psychische Ausnahmesituation darstellt und aufgrund der Überforderung zum lebensgefährlichen Schütteln des Säuglings verleiten kann.

Auf Schreibabys spezialisierten Einrichtungen begleiten Familien kompetent durch die schwierige Phase. Sie widmen sich ebenfalls der Ursachensuche und geben zudem konkrete praxisbewährte, aber auch individuelle Handlungsanweisungen, um diese Zeit gut zu überstehen.

So kann es zum Beispiel schon entlastend sein, hin und wieder die Großeltern um Hilfe zu bitten oder ehrenamtliche Familienpatenschaften vor Ort in Anspruch zu nehmen. Mütter und Väter können sich so zwischendurch einfach mal eine ruhige Auszeit gönnen und frische Kraft tanken – in dem guten Wissen, dass die Schreiphasen in fast aller Regel der Fälle nach etwa drei Monaten endgültig vorbei sind.

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