Seit Frühjahr 2021 wird im Innenhof des Dresdner Zwingers gebaut. Viel länger, als einst geplant.
Lange Gesichter bei Touristen, Kopfschütteln bei vielen Dresdnern: Der Zwinger ist seit Frühjahr 2021 eine Großbaustelle. Wer in diesen Tagen einen Blick von den Balustraden in den Innenhof wirft, hat nicht den Eindruck, dass sich daran absehbar etwas ändern könnte.
Eigentlich sollten die Arbeiten in diesem Jahr fertig sein. Doch auf AfD-Anfrage im Landtag musste Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann im Juni einräumen, dass diese nun nicht nur bis mindestens Dezember 2024 andauern, sondern auch noch erheblich teurer werden.
Was wird eigentlich im Zwinger gebaut?
Im 1,3 Hektar großen Zwingerhof werden Wasserrohre, Strom und Internet neu verlegt. Außerdem Strahler für die Hof-Fassaden eingebaut, Brunnen abgedichtet, eine neue wassergebundene Wegedecke eingebaut und neue Anschlusspunkte (Strom, Wasser) für Veranstaltungen in den Boden gebracht werden. Das alles war mit rund zehn Millionen Euro Baukosten veranschlagt.
Inzwischen steht fest, dass das Vorhaben rund fünf Millionen Euro teurer wird.
Verzögerung durch Funde
Der Grund liegt wortwörtlich im Boden versteckt. Denn vor den Bauarbeiten in den jeweiligen Abschnitten dürfen die Archäologen buddeln und die haben so einiges zutage gefördert. So stießen sie 2022 unter anderen auf die Mönchsbastion. Dabei handelt es sich um eine aus dem Festungswall der Stadtbefestigung hervorspringende Anlage, die dem Schutz des Hauptwalls dienen sollte. Die Mönchsbastei aus massivem Sandstein entstand Mitte des 16. Jahrhunderts und war einem großen Franziskanerkloster vorgelagert, zu dem damals die Sophienkirche als Klosterkirche zählte.
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