Welcher Typ Schornstein darf es denn nun aber sein?

Kunststoffschornstein in altem gemauerten Schornstein eingezogen. Bildquelle: Annie Spratt via unsplash

Wer in seinem Eigenheim die gemütliche Wärme eines Kamins schätzt, ist auf einen Schornstein angewiesen. Eigentümer finden inzwischen viele Schornstein-Arten im Fachhandel vor. Die einzelnen Modelle weisen spezifische Vor- und Nachteile auf und nicht jeder Schornstein ist für jeden Brennstoff gestattet zu verwenden.

Bildquelle: Uwe Conrad via Unsplash

Deswegen sollten Hausbesitzer beachten, dass Brennstoff, Feuerung und Schornstein unbedingt aufeinander abgestimmt werden müssen. Auch die Ästhetik des Hauses spielt bei der Entscheidungsfindung eine Rolle.

Die Schornstein-Arten im Überblick

Bevor es für Eigentümer zum Shop geht, muss die Entscheidung für den richtige  Schornstein gereift sein. Wir empfehlen einen Produktvergleich für die jeweiligen Schornsteine, nachdem der Beschluss für eine bestimmte Art des Schlots gefallen ist, um das Modell zu erhalten, das am ehesten den eigenen Vorstellungen entspricht.

Der gemauerte Schornstein

Noch heute ziert der gemauerte Schornstein die meisten Altbauten. Seine Herstellung war für das 19. Jahrhundert und bis weit hinein ins 20. Jahrhundert prägend für den Hausbau. Gemauerte Schornsteine besitzen einen Schacht, der aus Steinen zusammengesetzt und mit Mörtel befestigt ist. Für den gemauerten Schornstein sprechen seine Eignung für sämtliche Heizelemente, seine robuste Fertigung und seine hohe Speichermasse.

Problematisch ist allerdings, dass er nicht mehr modernen Anforderungen in puncto Energieeffizienz entspricht, weil die Fugen zwischen den Steinen und die Mörtelreste den Durchzug der Luft erschweren, sodass dafür eine hohe Heizenergie von mindestens 200 °C benötigt wird. Weitere Probleme sind die Anfälligkeit für Versottung durch das Ansammeln von zu viel Kondensat und damit hat er auch einen erhöhten Pflegeaufwand, denn besagte Fugen müssen regelmäßig vom anhaftenden Ruß befreit werden. Ästhetisch passt der gemauerte Schornstein natürlich super zu Altbauten, doch auch bei neueren Gebäuden kann er stilistisch gut ins Gesamtbild integriert werden.

Der Edelstahlschornstein

Rauchfänger aus Edelstahl sind ebenfalls äußerst robust. Außerdem ist das Material korrosionsbeständig und resistent gegen Umwelteinflüsse aller Art. Die glatte Oberfläche sorgt für einen vorzüglichen Förderdruck, sodass eine Hitzeentwicklung von nur 110 °C für den Luftdurchzug reicht. Edelstahlschornsteine weisen eine hohe Speichermasse auf. Darüber hinaus ist der Edelstahlschornstein für alle Brennstoffe zugelassen. Ästhetisch passen Edelstahlschornsteine zu modernen Neubauten, Industriegebäuden, Lofts, doch sind unter Umständen auch bei älteren Häusern ein moderner Eyecatcher.

Edelstahlschornsteine Bildquelle: Nicolas COMTE via unsplash

Der Keramikschornstein

Keramikschornsteine bieten einen ähnlich ausgezeichneten Förderdruck wie Edelstahlschornsteine, sodass auch hier Temperaturen von 110 °C für den Lufttransport genügend sind. Die Schlote werden dabei aus isostatisch gepressten Keramiksteinen hergestellt. Das Material ist robust und hitzebeständig. Ein echter Vorzug von Keramikschornsteinen ist das formbare Material, sodass ein Keramikschornstein offen für eine vielfältige Ausgestaltung ist. Das hohe Gewicht prädestiniert diesen Bautyp für den Einsatz in Massivbauten. Ästhetisch passt das Modell gut zu Landhäusern, Villen und Gebäuden im rustikalen Stil.

Der Kunststoffschornstein

Kunststoffschornsteine bestehen im Vergleich zu den anderen Baustoffen aus minderwertigem Material und sie weisen nur eine geringe Lebensdauer auf. Meistens werden sie aus Polypropylen-Rohren gefertigt. Ihr Einsatz ist lediglich bei Öl- oder gasbetriebenen Brennstoffen möglich, weil sie der größeren Hitze anderer Energieträger nicht standhalten könnten. Aus diesem Grund sollte die Hitze im Schlot 120 °C nicht überschreiten. Wer Kunststoffschornsteine wählt, entscheidet sich für eine preisgünstige Variante, die bei Dachkonstruktionen mit komplizierter Statik durch ihr leichtes Gewicht die einzige Möglichkeit für die Installation eines Rauchfängers sein kann.

Kunststoffschornstein in altem gemauerten Schornstein eingezogen. Bildquelle: Annie Spratt via unsplash

Der LAS-Schornstein

Das Akronym LAS steht für Luft-Abgas-System. Schornsteine mit diesem System besitzen zwei Strömungskanäle, was den Vorteil höherer Energieeffizienz ergibt, da die zugeführte Luft bereits vorgewärmt ist. Typisch ist für LAS-Schornsteine die Wahl leichter Materialien wie Schamottsteine, Leichtbeton und Kunststoff. Lediglich für den inneren Schacht wird ein Rohr aus Edelstahl verwendet, während die mit Mineralfasern verstärkten Platten zusätzlich als Dämmung und Brennschutz wirken. Vorteilhaft sind darüber hinaus das leichte Gewicht und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.

Die Anzahl der Schächte

Schornsteine, die heutigen Ansprüchen genügen sollen, weisen nicht mehr nur einen Schacht auf, wie dies beim traditionellen gemauerten Schornstein der Fall ist. Moderne Schornsteine sind zwei- oder sogar dreischalig aufgebaut. Ein zweischaliger Schornstein verfügt über ein zusätzliches Innenrohr zur Ableitung des Abgases, das dadurch schneller abfließen kann. Dadurch punktet er mit einer geringeren Wärmeübertragung und besseren Isolierung. Bei einem dreischaligen Schornstein ist das Innenrohr mit einer zusätzlichen Dämmschicht zwischen Kaminwand und Rohr versehen.

Feuer frei!

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