Neue Verkehrsversuche an Kesselsdorfer Straße und Carolabrücke

Carolabrücke Verkehrsversuch
Blick auf die Carolabrück per Verkkehrswebcam am 9. August 8.12 Uhr: Nicht viel los Richtung Altstadt

In der zweiten Jahreshälfte testet die Stadt Dresden auf Seestraße, Flügelweg, Kesselsdorfer Straße und auf der Carolabrücke „innovative Lösungen“ für „flächensparsamen und effizient organisierten Verkehr“. Dresden wird zum Reallabor

Schon ab kommenden Montag (12. August) geht es an der Kesselsdorfer Straße zwischen Reisewitzer Straße und Rudolf-Renner-Straße stadtauswärts los. Dort wird im genannten Abschnitt ein Radfahrstreifen markiert. Autos und Straßenbahn teilen sich eine gemeinsamen Spur. Der Verkehrsversuch läuft bis 6. Oktober.

Zwischen Bünau- und Wernerstraße stadtauswärts wird die Kesselsdorfer Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Reisewitzer und Wernerstraße zurück auf die Kesselsdorfer Straße umgeleitet. Für diese Sperrung gibt es einen Stadtratsbeschluss von 2018. In dem Abschnitt befindet sich auch die Haltestelle Bünaustraße.

Bis  29. September wird das Amt für Stadtplanung und Mobilität an 12 Punkten, ausdrücklich auch auf  Nebenstrecken, messen lassen, wie schnell der Verkehr rollt und ob sich Schleichwege bilden.

Abgebrochen werden soll der Verkehrsversuch, falls ÖPNV und Autos viel zu lange im Stau stehen und es vor Ort zu Unfällen kommt.

Verkehrsversuch Carolabrücke ab 2. September

Ab 2. September wird die Carolabrücke in Richtung Innenstadt zum Reallabor für eine geänderte Radverkehrsführung.  Die rechte der beiden Spuren in Richtung Altstadt wird zum Radweg. Dafür beginnen am 19. August die ersten Vorbereitungen. Das ganze kostet 200.000 Euro und dauert bis 31. Dezember. Die Markierung des Radweges erfolgt am Wahlsonntag 1. September. Der Autoverkehr wird – wie bereits während der Sanierung der Carolabrücke – einspurig über die Brücke geführt.

Bisher teilen sich Radfahrer und Fußgänger einen gemeinsamen Streifen auf Brückenzug „C“. Gezählt wurden aktuell in acht Stunden 1.230 Radler und 300 Fußgänger. Pro Stunde sind das rund 190 Radfahrer und Fußgänger. Erlaubt wären laut Aussage von Verkehrsbürgermeister Kühn nur 80, da der Weg nicht breit genug sei. Allerdings wird die Nutzung dieses Fuß- und Radweges während des Verkehrsversuchs nicht verboten, der Weg bleibt offen.

Auch hier gilt: Unfälle, die eindeutig auf den Verkehrsversuch zurückzuführen sind, gelten als Abbruchkritierium für den Feldversuch.

Verkehrsversuche Seestraße, Flügelweg und Terrassenufer

Aktuell laufen bereits zwei Verkehrsversuche im Stadtgebiet: in der Altstadt auf der Seestraße und in Friedrichstadt auf dem Flügelweg. Bei beiden gibt es noch keine gesicherten Ergebnisse aus den begleitende Untersuchungen.

„Für die Seestraße hat die Stadt bislang aber ein sehr positives Feedback bekommen“, heißt es aus dem Rathaus. Bis 18. Oktober ist diese Straße für den Verkehr weitestgehend gesperrt und mit viel Grün zum Fußgängerboulevard erklärt. 334.000 Euro lässt sich das Ortsamt Altstadt diese Maßnahme kosten.

Am Flügelweg lässt sich aus ersten Daten bereits eine Beschleunigung des ÖPNV und eine Verbesserung der Pünktlichkeit erkennen. Konkret heißt das nach Feststellung von Stadt und DVB: Die Buslinien 70 und 80 fahren eine Minute schneller, die Radler (1.500 pro Tag) sind sicherer unterwegs.

Der Verkehrsversuch umfasst die südliche Tunnelausfahrt auf dem Flügelweg zwischen Eisenbahnunterführung und Tonbergstraße. Hier wurde im Frühjahr eine sogenannte Umweltspur für die Buslinien in Richtung Cotta eingerichtet. Der Versuch läuft noch bis 20. Oktober, die Umweltspur soll aber in den Herbstferien in eine dauerhafte Spur umgewidmet werden.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 am Terrassenufer soll dauerhaft bleiben. Grund ist hier, dass Radfahrer noch immer von zu vielen Autofahrern mit weniger als 1,50 Meter Sicherheitsabstand überholt werden. Waren das bei Tempo 50 rund 70 Prozent der Autofahrer, sind es bei Tempo 30 sogar 84 Prozent, wie Zählungen zeigten. Positiver Effekt: Der Radstreifen wird gut angenommen, es gibt weniger „Geisterfahrer“ auf dem Gehweg.

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