Warum die EWG keine Neubauten plant

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EWG- Vorstände_ Antje Neelmeije und Michael Reichel Foto: Mutschke

Im 70. Jahr ihres Bestehens investiert die Eisenbahner Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) über 28 Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand. Neubauvorhaben sind vorerst aufgrund immenser Kosten verschoben.

Obwohl die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) über geeignete Flächen verfügt, hat sie Neubaupläne für die nächste Zeit auf Eis gelegt. „Die Kosten dafür liegen in einer Größenordnung, die den Bau ohne entsprechende Förderung oder Zuschüsse wirtschaftlich unmöglich macht, wenn damit bezahlbare Wohnungen für unsere Mitglieder entstehen sollen“, erklärt Vorstand Michael Reichel. „Die Kosten entstehen durch hohe energetische Anforderungen an Neubauten und die unglaublich aufgeblähten Bauvorschriften in Deutschland. Gab es im Jahr 1990 noch 5.000 Regelungen, sind es heute etwa 20.000, deren Umsetzung man auch finanzieren muss.“

Sanierung des Bestandes hat Vorrang

Statt neu zu bauen konzentriert sich die EWG daher auf die energetische Modernisierung und den Komplettumbau der noch unsanierten Plattenbauten. Davon gibt es in Gorbitz noch rund 1.600. So gibt es beispielweise noch mehr als 1.500 Kleinstwohnungen mit rund 26m² Wohnfläche ohne Balkon, die auf dem heutigen Wohnungsmarkt kaum noch Interesse finden. Gefragt seien heute energieeffiziente, seniorengerechte und barrierearme Wohnungen mit Balkon und Aufzug sowie familiengerechte Wohnungen mit mehr als vier Zimmern.
Wie gut so eine Modernisierung gelingen kann, hat die EWG bereits mit der Sanierung der Häuser auf der Höhenpromenade bewiesen. Ein weiteres Beispiel für den grundhaften Umbau eines Plattenbaus ist derzeit der Block Hainbuchenstraße 2 bis 16. Aus den ehemals 180 Wohnungen, davon 128 sehr kleine, entstehen zurzeit 82 verschiedene Wohnungen von der seniorengerechten 2-Raum- bis zur großen 6-Raumwohnung.

Die nächsten Projektpläne für grundhafte Sanierung von Bestandsgebäuden sind bereits in Vorbereitung. Mitte 2025 beginnt der Umbau des Gebäudes auf der Birkenstraße 1-19, direkt gegenüber der Hainbuchenstraße. In zehn Jahren sollen die energetische Modernisierung und der Bestandsumbau in Gorbitz komplett abgeschlossen sein.

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