Schenkungen, Besucherrekord und einie Änderungen

SKD Taler
Zwölf sächsische Taler und ein Halbtaler

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden blicken auch Dank des Malers Caspar David Friedrich auf ein sehr gutes Jahr 2024 zurück. Trotzdem werden aufgrund der insgesamt schwierigen Lage 2025 die Eintrittspreise in einigen Museen angehoben und die Öffnungszeiten verkürzt.

Wenn die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) neue Kunstwerke ankaufen, dann kümmert sich im Hintergrund oft der Förderverein „Museis Saxonicis Usui – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen“ um die dafür nötigen Finanzen.
So auch 2024. Dank der inzwischen 2.300 Vereinsmitglieder übernahm der Verein die Kosten für fünf Neuzugänge. Die Skulpturensammlung erhielt einen originalen italienischen Renaissance-Rahmen für ein Relief aus dem 15. Jahrhundert. Dieses Relief aus Stuck ist gegenwärtig der Mittelpunkt der Ausstellung „Der Madonna ganz nah. Reliefs und Gemälde der Florentiner Renaissance“ (zu sehen bis 27. April).
Ins Albertinum zieht eines der seltenen frühen Gemälde der gerade mit dem Pauli-Preis gewürdigten Künstlerin Gabriele Stötzer ein. „Wegdrehen, 1978/ 1979“ ist ein kleinformatiges Ölgemälde auf Holz. Es entstand unmittelbar nach Stötzers Freilassung aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck, wo sie ein Jahr wegen „Staatsverleumdung“ einsaß.
Das Kunstgewerbemuseum ist um ein ungewöhnliches Sitzobjekt reicher. Es heißt „Tree Trunk Bench“ (1999) und wurde von Jurgen Bey für Droog Design, Niederlande, entworfen. Das Objekt aus rohem, teils bearbeitetem Baumstamm und stilistischen Rückenlehnen in Bronzeguss ist zugleich Schaustück und Bindeglied zwischen Natur und Kultur.
Das Münzkabinett konnte sich dank des Freundeskreises an einer Auktion im Dezember beteiligen und 13 sächsische Talermünzen sowie eine Medaille aus dem frühen 16. Jahrhundert für das Museum erwerben. Das Konvolut umfasst wichtige Varianten erzgebirgischer Prägungen, die der Sammlung bislang fehlten.
Das Kupferstich-Kabinett konnte die Collage „Study for ‚Darwin and the Satyr‘“ (2014) von Adrian Ghenie ankaufen. Die Ausstellung „Battleground Studio: Adrian Ghenie – Arbeiten auf Papier“ ist im Kupferstich-Kabinett noch bis 16. März zu sehen.

Über 4 Millionen Euro investierte der Freundeskreis der SKD bisher in die Sammlungen, darunter Kunstwerke von Marlene Dumas, Lucas Cranach, Otto Dix, Alberto Giacometti, Paul Klee, Henry Moore, Ai Weiwei, Wolfgang Tillmans, Edmund de Waal oder Hito Steyerl. „Auch Forschungsprojekte und Restaurierungen wurden möglich“ erklärt Petra von Crailsheim, Vorstandsvorsitzende des Freundeskreises.

Eintristtspreise werden erhöht

Mit Beginn des neuen Jahre haben die SKD ihre Eintrittspreise und Öffnungszeiten verändert. Man wolle damit „der volatilen wirtschaftlichen Entwicklungen begegnen können“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. So kostet der Eintritt für Zwinger, Residenzschloss und Albertinum seit 1. Januar jeweils zwei Euro mehr. Auch die Tickets für das Historische Grüne Gewölbe sowie die SKD-Tagestickets erhöhen sich um jeweils zwei Euro. Die letzte umfassende Anpassung der Eintrittspreise erfolgte im Jahr 2020.
Das Kupferstich-Kabinett, der Mathematisch-Physikalische Salon, die Porzellansammlung sowie alle anderen Sammlungen der SKD behalten die bisherigen Ticketpreise. Auch die Jahreskarten kosten weiterhin 75 Euro für Vollzahler, 50 Euro für Senioren und 25 Euro für Ermäßigungsberechtigte. Der freie Eintritt für Besucher bis 17 Jahre und auch die Aktion „Frei ab drei!“, bei der jeden Sonntag ab 15 Uhr ein anderes Museum des Verbundes seine Türen kostenfrei öffnet, bleiben ebenfalls erhalten.

Öffnungszeiten werden gekürzt

Auch bei den Öffnungszeiten mussten sich die SKD der wirtschaftlichen Entwicklung anpassen. So werden alle SKD-Museen temporär ab dem 6.Januar bereits 17 statt wie bisher 18 Uhr schließen. Bis auf weiteres entfallen auch sämtliche Abendöffnungszeiten. Weitere Einschränkungen betreffen das Museum für Sächsische Volkskunst, das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona, das Albertinum und den Mathematisch-Physikalischen Salon sowie die Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte. So wird das Museum für Sächsische Volkskunst vorerst nur noch von Freitag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein. Zur beliebten Saison-Ausstellung an Ostern öffnet der Jägerhof auch an den übrigen Tagen. Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona, das Albertinum und der Mathematisch-Physikalische Salon verkürzen ihre täglichen Öffnungszeiten um zwei Stunden, die Puppentheatersammlung bleibt dienstags und mittwochs geschlossen.

Aufgrund umfangreicher Sanierungsvorhaben in Schloss Pillnitz wird das Kunstgewerbemuseum seine Saisonausstellung „Mythos Handwerk“ ab dem 6. Juni 2025 im Japanischen Palais zeigen. Auch die Porzellansammlung schließt wegen Baumaßnahmen, die aber bis Ostern abgeschlossen sein werden.
Mit den Besucherzahlen für 2024 zeigt sich Marion Ackermann, Generaldirektorin der SKD, sehr zufrieden. „Wir können mit zwei Museumseröffnungen und einigen Besucherrekorden auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Mit über 220.000 prognostizierten Besuchern der Ausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ und über 140.000 erwarteten Gästen der Kinderbiennale wurden die Erwartungen weit übertroffen.“ Insgesamt kamen 2,3 Millionen Besucher in die Museen der SKD, das sind rund 200.000 mehr als 2023.

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