Eine sehr wertvoll historische Goldmünze von 1627 kam jetzt in Berlin unter den Hammer und erzielte weit mehr als erhofft
Am Ende fiel der Hammer bei 160.000 Euro: Die 62 Gramm schwere Goldmünze aus dem Jahr 1627 brachte damit bei einer Versteigerung numismatischer Schätze Ende Januar in Berlin weit mehr als das Mindestgebot von 100.000 Euro ein.
Das 18 Dukaten-Stück stammt vom sächsischen Kurfürst Johann Georg I. „Diese Münze ist ein absolutes Unikat und erinnert an eine außergewöhnliche sächsische Persönlichkeit des 30-jährigen Krieges“, ordnet Dr. Andreas Kaiser, Geschäftsführer des Osnabrücker Auktionshauses Künker, die Bedeutung des Goldstückes mit der Losnummer 82 ein.
Warum die Goldmünze einmalig ist
„Wie fast alle Münzen hält auch dieses Exemplar einen Teil der Geschichte lebendig. Entsprechend ist sie ein kostbarer Besitz und ihre historische Bedeutung für eine Stadt oder eine ganze Region übersteigt den reinen Wert des Edelmetalls um ein Vielfaches“, so Kaiser. „Wir sind froh, dass wir mit dieser Münze ein historisches Zeugnis für Münzliebhaber wieder verfügbar machen können.“
Als diese Gedenkmünze entstand, war der protestantische Kurfürst Johann Georg, der sich leidenschaftlich gern der Jagd hingab und unter Trunksucht litt (Spitzname „Bierjörge“), noch auf der Seite der hergebrachten Reichsverfassung und damit des katholischen Kaisers Ferdinand II. Zu dieser Zeit war es üblich, zu besonderen Anlässen, zur Selbstdarstellung oder als diplomatisches Geschenk an hochrangige Verbündete besondere Münzen prägen zu lassen. Häufig landeten diese Prunkstücke jedoch nach einiger Zeit im Schmelztiegel, so dass nur noch wenige Exemplare erhalten sind.
Die versteigerte Münze zeigt den Kurfürsten von Sachsen mit gezogenem Schwert in voller Rüstung auf einem sich aufbäumendem Pferd, darum die Umschrift „Johann Georg von Gottes Gnaden Herzog von Sachsen, Jülich, Kleve und Berg“. Auf der Rückseite ist das Wappen von Johann Georg zu sehen, umgeben von der Umschrift: „Erzmarschall und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches“.
Der Dresdner Goldschatz wurde im Rahmen der Künker Berlin-Auktion versteigert, mit der die World Money Fair am 29. Januar eröffnet wurde. Dabei handelt es sich um die einmal im Jahr stattfindende Premium Auktion des größten numismatischen Auktionshauses Europas. In diesem Jahr wurden insgesamt 705 wertvolle Stücke im geschätzten Gesamtwert von über 10 Millionen Euro angeboten.
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