
Nachwuchs im Dresdner Zoo wird per Hand aufgezogen / Otter-Vater übernimmt Erziehung
Freude und Trauer liegen auch im Dresdner Zoo mitunter sehr nah beieinander. War die Geburt der Glattotter-Babys ein Grund zur großen Freude, herrschte sechs Wochen später Trauer, als Ottermama Diyala plötzlich und unerwartet verstarb. Wie sich nach einer Obduktion herausstellte, hatte sie eine unentdeckte Herzerkrankung. Seitdem kümmert sich Tierpfleger Roman Richter (35) liebevoll um die Otterbabys. Sie sind mittlerweile elf Wochen alt und fressen schon kleine Fische, bis zu 20 Stück pro Tag. Bisher wurden sie per Hand sieben Mal täglich mit Welpenmilch und Fischbrei gefüttert. Die beiden weiblichen und das männliche Jungtier nehmen kontinuierlich zu und bringen mittlerweile knapp 1.700 Gramm auf die Waage.
Auch ihren Schwimmunterricht haben die drei inzwischen gemeistert. Zwar können sie schwimmen und tauchen, aber das Einsteigen ins Becken und wieder herausklettern müssen sie lernen. Inzwischen hat Vater Ravi die Erziehung übernommen: Er spielt mit seinem Nachwuchs, trägt ihn herum und darf sie nun dauerhaft betreuen.
Am 24. Januar 2025 kamen im Dresdner Zoo fünf Glattotter-Welpen zur Welt, eins war gleich nach der Geburt gestorben. Von den vier anderen haben drei überlebt, ein kleiner Otter musste kürzlich eingeschläfert werden, weil er sich nicht richtig entwickelte. Die Otterwelpen sind nicht nur die ersten Jungtiere von Diyala und Ravi, sondern auch die erste deutsche Nachzucht dieser bedrohten Tierart. Dresden ist der einzige deutsche Zoo, in dem Glattotter gehalten werden. Die seltene Art aus Südostasien gilt als gefährdet, deshalb ist eine stabile Zucht so wichtig. „Langfristig brauchen wir ein neues Weibchen für Ravi“, sagt Kurator Matthias Hendel.
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