
Sicherheitsauflagen der Stadt Dresden würden der Sächsischen Festival Vereinigung e.V. mehr als 120.000 Euro Mehrkosten verursachen. Damit gerät die Dixie-Meile in Gefahr
Die Macher des Internationalen Dixieland Festivals stehen seit 24. März erneut vor einer unerwarteten finanziellen, logistischen und organisatorischen Herausforderungen. Denn wie viele andere Städte auch hat die Stadtverwaltung die Sicherheitsauflagen für öffentliche Großveranstaltungen drastisch erhöht. Diese Maßnahmen betreffen nun auch die „Dresdner Jazzmeile“, die sich während des Festivals vom Hauptbahnhof bis in die historische Altstadt erstreckt. Im Protokoll der Sicherheitsberatung mit dem Ordnungsamt der Landeshauptstadt Dresden heißt es dazu: „Für die Absicherung des Dixieland Festivals und insbesondere für die geplanten Bühnenstandorte der Jazzmeile sind zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von Überfahrtaten notwendig. (…) Die Planung und Kosten zusätzlich zu beschaffender Elemente muss durch den Veranstalter getragen werden.“
Was bedeutet das für die Dixiemeile?
Das 53. Dixiefestival findet vom 11. bis 18.Mai statt. Dank der großzügigen Unterstützung der WT Energiesysteme GmbH war die Dixiemeile (16.-18. Mai) auf der Prager Straße mit ihren acht Bühnen für dieses Jahr eigentlich finanziell abgesichert. Doch nun stehen zusätzliche große Summen für besagte Maßnahmen zur Terrorabwehr im Raum. Gemeint sind zertifizierte feste und mobile Absperrungen, die an allen Zufahrtsmöglichkeiten aufgestellt und teilweise von Security-Personal bewacht werden müssen. Zum Beispiel solche Betonsperren, wie sie am Striezelmarkt verwendet werden. Allerdings sind solche Absperrungen teuer, erst recht, wenn Sicherheitspersonal eingesetzt werden muss. Die Stadt selbst kann solche Absperrungen nicht ansatzweise in notwendiger Menge zur Verfügung stellen – auch weil zeitgleich der Dresdner Frühjahrsmarkt auf dem Altmarkt damit bestückt wird. „Wir müssten die Teile kostenintensiv in Mannheim anmieten, nach und von Dresden transportieren sowie an den Spielflächen auf- und abbauen lassen. Diese Kosten von mehr als 120.000 Euro bis zum Beginn des Festivals aufzubringen, um alle Auflagen finanziell, materiell und personell abzusichern, ist schier unmöglich und liegt auch nicht in unserem Zuständigkeitsbereich“, erklärt Hendrik Meyer, Pressesprecher der Sächsischen Festival Vereinigung e.V. (SFV).
Der Verein vertritt die Auffassung, dass Terrorabwehr im Allgemeinen als staatliche Aufgabe anzusehen ist, da sie Teil der Gefahrenabwehr ist und unter das Gewaltmonopol des Staates fällt. Bund und Länder tragen die Verantwortung für Maßnahmen, die die innere Sicherheit betreffen. „Terrorabwehr-Maßnahmen kann man jetzt nicht den Vereinen überlassen. Wir appellieren an die Stadt Dresden, die Bedeutung des Internationalen Dixieland Festivals für die Stadt, ihre Bürger und die vielen Besucher anzuerkennen und uns hier nicht im Stich zu lassen. Es geht nicht nur um Musik, sondern auch um die kulturelle Identität sowie um ein weltweit einmaliges und international angesehenes Musikereignis in unserer Stadt“, so Meyer abschließend. Ansonsten wäre die dreitägige kostenfreie Dixiemeile als ein Hauptbestandteil des gesamten Festivals mit ihren rund 400.000 Besuchern in akuter Gefahr…
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