
Was hat es dieser Tage mit dem vier Meter hohen, schwelenden Kegel im Breiten Grund im Tharandter Wald auf sich? Klarer Fall: Hier entsteht Holzkohle.
Und zwar aus Buchenholz. Der Holzköhler heißt Bernd Papperitz und hat schon seit 45 Jahren den Hut auf für den Holzkohlemeiler im Tharandter Wald. Mit seinem Sohn Sven Papperitz steht ihm bereits ein Nachfolger zur Seite sowie mit einem seiner beiden Enkel ein Jungköhler. „Zu etwa 80 Prozent können sie es schon alleine“, meint der Senior stolz. Solange es ihm möglich ist, will er den Nachwuchs betreuen, sein Wissen und seine Erfahrungen an sie weitergeben.
Der Aufwand, einmal jährlich den Erdmeiler zu betreiben, ist enorm: Diesmal stand das Buchenholz für den nun schwelenden fast vier Meter hohen Kegel bereits frühzeitig zur Verfügung, lag bereits im September an Ort und Stelle. Im Oktober und November wurde es gespalten, berichtet Chefköhler Papperitz. Innerhalb einer Woche Mitte Februar wurde der Meiler mit 50 Kubikmeter Holz fachmännisch aufgeschichtet und der Kegel am 5. Mai mit Erde abgedeckt und am 31. Mai schließlich in Brand gesteckt.
Das Herstellen von Holzkohle hat im Tharandter Wald übrigens eine lange Tradition. 1846, vor fast 180 Jahren, ging hier der erste Meiler in Betrieb. Die Idee dazu hatte Freiherr Edmund von Berg, einst Direktor der Sächsischen Forstakademie, der seine Studenten (ja, damals waren es männliche Lernende) an einem Lehrmeiler in „Praktischer Köhlerei“ unterwies.
Übrigens, die frische Holzkohle von Bernd Pappritz gibt’s am 12. Juni ab 8 Uhr zu kaufen – solange die vier Tonnen Holzkohle, abgepackt in Zehn-Kilo-Säcken, eben reicht.
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