Unterbau der „Prager Zeile“ muss abgestützt werden

Prager Zeile
Die Seitenbereiche der Prager Zeile dürfen beidseits nicht mehr von Pkw oder Lkw befahren werden. Foto/Archiv: Pönisch

Ab sofort gilt im Seitenbereich entlang der Prager Zeile ein absolutes Fahrverbot für Pkw und Lkw. . Das unterirdische Bauwerk wurde bereits mit Sicherungsstützen abgesichert.

Grund für die drastische Maßnahme: Anfang Mai wurde das 1970 erbaute Gebäude einer baustatischen Fachprüfung unterzogen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Um seine Stabilität zu erhalten und die darüber liegenden Fußgängerzone nicht zu gefährden, dürfen Autos und Lkws die Seitenbereiche der Prager Zeile nicht mehr befahren. Mit anderen Worten: Es droht Einsturzgefahr. In der Tiefgarage dürfen auch keine Fahrzeuge mehr abgestellt werden. Für Fußgänger und Radfahrer gibt es indes keine Einschränkungen.

Sofortmaßnahmen ergriffen

Damit auch wirklich keine Autos mehr entlang des Gebäudekomplexes fahren können, hat die Stadt zwischen den beiden Verkaufspavillons zwölf Bäume in Pflanztrögen aufstellen lassen. Am Wendehammer vorm Hotel Newa sowie sowie nahe des Cineplex Kristallpalast im Bereich der Rampe zur St. Petersburger Straße gibt es nun Poller und Betonleitborde an den offenen Durchgängen unter der Prager Zeile. Die Feuerwehrpläne für die Pavillons und die Prager Zeile werden dementsprechend angepasst. Insgesamt liegen die Kosten für die oberirdischen Durchfahrtssperren etwa bei 12.000 Euro.

Um die unterirdische Erschließungsanlage einschließlich Tiefgarage statisch zu sanieren, laufen erste Planungen im städtischen Amt für Hochbau und Immobilien.

Die Prager Zeile gilt mit 240 Metern Länge und zwölf Stockwerken als eines der längsten Wohnhäuser Deutschlands, als es 1965 bis 1967 in Plattenbauweise errichtet wurde, war es sogar das größte Wohngebäude in der DDR. Das Gebäude besteht dabei aus fünf statisch voneinander unabhängigen Gebäudeteilen. 2007 wurde die Prager Zeile saniert, dabei entstanden Grundrissänderungen 561 Ein- bis Dreiraumwohnungen sowie vier Penthouse-Wohnungen mit Loftcharakter. Neben preiswerten Studenten- und „normalen Wohnungen gibt es hier auch einen Aufzug für seniorengerechtes Wohnen, in dem die Mieter über den ASB betreut werden. Für die Sanierung wurden die Stadt als Bauherr und das Architektenbüro Knerer und Lang aus Dresden mit dem Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 in der Kategorie Wohnen im Bestand ausgezeichnet.



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