Irgendwie muss ich derzeit immer wieder an meine Kinderzeit denken. Viel hängengeblieben ist ja nicht davon, das gebe ich zu. Aber einiges ist tatsächlich fest verankert im Hirn. Zum Beispiel, dass ich früher, wenn Mutter gebacken hatte, die Teigschüssel ausputzen konnte. Was für ein Genuss! Neulich musste ich backen und weil das bei mir nicht ohne Backmischung geht, habe ich selbige aufmerksam gelesen. Und was steht da gedruckt? „Rohe Teigreste sind nicht zum Verzehr geeignet.“ Wie konnte ich (überhaupt meine Generation) das nur überleben? Aber vielleicht ist ja mein Teignaschen die Antwort auf die Frage, warum ich mich an Kindertage kaum erinnern kann.
Was ich aber noch genau weiß: Am 1. Mai ging‘s mit Mutti auf den Rummel. Und zwar nach der Demo entlang der Ernst-Thälmann-Straße. Und wenn alles gut lief, war der 1. Mai jener Tag, an dem erstmals die weißen Kniestrümpfe aus dem Schrank geholt werden durften. Heute gibt‘s solche Strümpfe nicht mehr, die Jugend trägt gerade wieder weiße Tennissocken. Die Thälmann- heißt Wilsdruffer Straße und „Stellen ab 8 Uhr“ ist auch passé. Nur den Rummel gibt‘s noch an diesem Tag. Frohen 1. Mai …
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