OB Dirk Hilbert lädt zum Bürgerfest

Dresden bereitet Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen vor
Dresdens Oberbürgereister Dirk Hilbert hat bereits am 25. Februar die Gründung einer Taskforce angekündigt. // Foto: Arno Burgi/Archiv

In einem offenen Brief an die Dresdner hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert zum Bürgerfest am 17. Oktober auf dem Neumarkt geladen. Eigentlich hatte sich der 45-jährige am späten Nachmittag des 3. Oktobers, als die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden fast vorüber waren, mit seinem Sohn auf den Weg zu einer dreiwöchigen Vater-Kind-Kur gemacht. Hier wollte er sich und seinem Kind zuliebe mal die Arbeit ruhen lassen und sich ganz seinem Privatleben widmen.

Allerdings ließen Hilbert die Ereignisse des 3. Oktobers nicht los. Während der Feierlichkeiten vor knapp zwei Wochen hatten Anhänger des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses anwesende Politiker massiv angepöbelt und andere Bürger und Besucher zum Teil bösartig beleidigt.

„Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit haben gezeigt, dass viele Anhänger von Pegida den Respekt und die Achtung verloren haben. Und dabei geht es mir in erster Linie nicht nur um die Beleidigungen gegenüber der Bundeskanzlerin, dem Ministerpräsidenten oder mir. Wir tragen Verantwortung und manchmal muss man sich dafür einiges anhören. Das ist Berufsrisiko.“, schreibt Hilbert in seinem Brief. Was er allerdings nicht ertrage, seien „die Beschimpfungen und Beleidigungen an Bürgerinnen und Bürger, die anders aussehen, eine andere Hautfarbe haben, einer anderen Religion angehören oder einfach nur eine andere Meinung haben. Ich ertrage es nicht, dass eine Frau mit ihren Kindern an der Hand angeschrien wird, weil sie ein Kopftuch trägt.“

Besucher auf dem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden. Foto: Sebastian Kahnert
Besucher auf dem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden. Foto: Sebastian Kahnert

Der Oberbürgermeister sei sich dessen bewusst, dass viele Menschen aus verschiedenen Gründen unzufrieden sind. Er wisse, dass es in Deutschland und Dresden viele Dinge gibt, die es zu verbessern gilt. Dafür sei ein Dialog notwendig, „aber Hetze, Schmähungen, Hass und Rassismus waren und sind keine Gesprächsgrundlage.“ Weiterhin betonte Hilbert, dass wir in einer bunten und vielfältigen Stadt und Gesellschaft leben. Er wolle sich die Stadt nicht von einer Gruppe wie Pegida nehmen lassen, welche keine Lösungen anbiete.

Aus diesem Grund lädt Hilbert am 17. Oktober zum Bürgerfest auf den Neumarkt ein. Dort werde am Nachmittag der Sächsische Bürgerpreis in der Frauenkirche verliehen. Auf dem Neumarkt sollen die Besucher anschließend einem Gebet und Dresdner Chören lauschen sowie über Kultur, Sport und andere Themen diskutieren. Die Veranstaltung solle zeigen, dass Dresden eine Stadt ist, in der man achtsam und respektvoll miteinander umgeht, trotz der Unterschiede in Herkunft, politischer oder religiöser Überzeugung.

Hilbert selbst werde an diesem Abend auch vor Ort sein, obwohl er dafür das Versprechen an sich und seinen Sohn brechen muss. Noch schlimmer wäre es jedoch, wenn er weiterhin zusehen müsste, „wie unsere Stadt leidet.“

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