Könnte es eine Bundesgartenschau 2033 in Dresden geben? Eine Machbarkeitsstudie dazu liegt jetzt vor. Der Stadtrat soll am 14. Dezember entscheiden, ob sich Dresden für die BUGA 2033 bewirbt.
Das Leitthema der BUGA 2033 in Dresden ist formuliert, Kerngelände, Komplementärstandorte und begleitende Entwicklungsflächen sind festgelegt. Eine erste Übersicht über Kosten, Einnahmen, Fördermittel und mögliche offene Posten liegt vor. Kurz gesagt: Die vergangene Woche vorgestellte Machbarkeitsstudie geht davon aus, dass Dresden Potenzial hat, in zehn Jahren eine Bundesgartenschau durchzuführen.
Gute Gründe, die für eine BUGA 2033 sprechen
Dresden hat historisch gesehen eine herausragende Gartenschau-Tradition: 1887 fand hier die 1. Internationale Gartenbauausstellung statt, die 2. IGA folgte 1896, eine weitere Schau gab es 1907. Als 1926 die „Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau Flora“ ihr 100-jähriges Bestehen feierte, richtete die Stadt im Rahmen der „Jahresschau Deutscher Arbeit in Dresden“ eine Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung aus. 1936 fand hiet die Reichsgartenschau statt.
Nur eine Bundesgartenschau gab es in Dresden noch nie. Überhaupt ist Sachsen eines der wenigen Bundesländer, in denen seit dem Geburtsjahr der Bundesgartenschauen 1952 noch keine BUGA stattfand. Gute Gründe also, sich für die grüne Großveranstaltung 2033 zu bewerben.
Kerngelände und begleitende Standorte
„Trümmerareale erwachen zu lebendigen Grünräumen“ soll das Leitthema für die Schau in zehn Jahren heißen. Das BUGA-Gelände wird in die vier Kerngelände „Südpark/Bismarcksäule /Volkspark Räcknitz, Proschhübel/Hechtpark/St.-Pauli-Friedhof, Galopprennbahn und Trümmerberg/Kiessee Leuben aufgeteilt. Daneben werden Komplementärstandorte (Gartenstadt Hellerau, TU-Campus, Trümmerberg Ostragehege, Botanischer Garten und „Blaues Band Gerberbach“ in Prohlis entwickelt.
Wie soll der Verkehr geregelt werden?
Hier setzt die Stadt vor allem auf Shuttleverkehre– also auf Busse, die zwischen den grünen Kernzonen pendeln. Am Südpark wird die Stadt eine Brücke bauen, auf der Fußgänger und Radfahrer über die B 170 in den Volkspark Räcknitz und zur Bismarcksäule fahren und laufen können. Der Hechtpark und Proschhübel sollen über einen Grünstreifen miteinander verbunden werden. Ein weiteres Argument für Verkehrsfreundlichkeit ist das Bahn- und Busliniennetz, das höchstens einen Umstieg zwischen den BUGA-Standorten nötig macht.
Wie steht es um Kosten und Einnahmen?
Die Stadt rechnet mit 2,9 Millionen BUGA-Besuchern und Einnahmen in Höhe von rund 62,25 Millionen Euro. Demgegenüber stehen Ausgaben von 80,44 Millionen – ergibt in Summe ein Minus von 18,2 Millionen. Außerdem geht die Machbarkeitsstudie von einer Gesamtinvestition in Höhe von 175,1 Millionen Euro aus. Das Geld fließt in Ausstellungsflächen, bauliche Anlagen, Erschließungsbauwerke, Freianlagen und die verkehrliche Erschließung. Dabei sollen 116,6 Millionen Euro Fördermittel fließen, so dass bei der Stadt ein Eigenanteil von 58,5 Millionen verbleibt.
BUGA Mannheim: Was bleibt?
Vom 14. April bis 8. Oktober war Mannheim Schauplatz der jüngsten Bundesgartenschau. Die fand auf dem ehemaligen Militärgelände Spinelli (68 Hektar) und im Luisenpark statt. Beide Areale wurden dafür per Seilbahn miteinander verbunden.
Die BUGA Mannheim zählte insgesamt 2,2 Millionen Besucher und übertraf damit die Erwartungen. Der letzte Tag erlebte mit 31.839 Menschen, die aufs Gelände strömten, sogar noch einen Besucherrekord. Die Tageskarte für einen Erwachsenen kostete 28 Euro, ein Zwei–Tage-Ticket 43 Euro, die Dauerkarte lag bei 145 Euro, für 15- bis 24-Jährige bei 65 Euro. Kinder bis 14 Jahre kamen eintrittsfrei aufs Gelände.
Ob dieses Preisgefüge für eine BUGA Dresden in zehn Jahren noch Anhaltspunkt sein kann, sei dahingestellt.
In seiner Sitzung am 14. Dezember wird der Stadtrat darüber abstimmen, ob sich Dresden für die Ausrichtung der BUGA 2033 bewerben soll.
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