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1955 erschien die 1. Auflage von Fritz Löfflers „Das alte Dresden“ / Im März gibt es dazu ein Symposium
Wer etwas über die Baugeschichte Dresdens und die bedeutende künstlerische Entwicklung der Stadt wissen will, wer mehr über die damit verbundenen Bildhauer und Baumeister von europäischem Rang wie Balthasar Permoser, Carl Friedrich Pöppelmann, George Bähr, Gaëtano Chiaveri und Gottfried Semper erfahren will, der greift zum Buch „Das alte Dresden“ von Fritz Löffler.
Das erstmals 1955 erschienene Buch ist nicht nur das Hauptwerk des Dresdner Kunsthistorikers und Denkmalpflegers, sondern längst auch ein Standardwerk zum Thema Baukunst in Dresden, das eine umfassende Darstellung der Architekturgeschichte der Stadt bietet.
Anlässlich dieses 70-jährigen Jubiläums richten die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB), die Sächsische Akademie der Künste und das Landesamt für Denkmalpflege am 4. März ein Abendsymposium zur Würdigung Fritz Löfflers aus. Historiker, Kulturwissenschaftler, Denkmalpfleger und sein Sohn Falk Löffler erinnern dabei an die Verdienste des Kunsthistorikers und Denkmalpflegers Fritz Löffler (1899–1988), der sich seit den 1930er Jahren, vor allem aber nach 1945, wie wohl kein anderer um die Erforschung und Erhaltung der architektonischen Denkmale seiner Heimatstadt Dresden und um die Förderung der Bildenden Künste in Sachsen verdient gemacht hat. Die Veranstaltung wird von Publizist und Historiker Hans-Peter Lühr moderiert.
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Liebe zur Baukunst und zur Bildenden Kunst
Löffler studierte Germanistik, Kunst-, Theater- und Musikgeschichte, Archäologie und Philosophie an den Universitäten Jena, Berlin sowie München und wurde 1927 promoviert. Seine berufliche Laufbahn begann er als Mitarbeiter der Städtischen Sammlungen in Dresden. Von 1951 bis 1967 war Löffler als wissenschaftlicher Mitarbeiter im damaligen Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden, bei der Erfassung der sächsischen Denkmale in den Bezirken Dresden, Leipzig, Karl-Marx-Stadt, einschließlich des Bezirkes Cottbus tätig.
Gleichzeitig unterstützte er mit zahlreichen Publikationen und Reden zu Ausstellungseröffnungen die zeitgenössische Kunst in der Elbestadt. Auch der Dresdner Graphikmarkt geht auf ihn zurück, die Veranstaltung wurde 1967 ins Leben gerufen mit dem Ziel, zeitgenössische graphische Kunst für jeden erschwinglich zu machen.
Doch Löfflers größter Verdienst liegt zweifellos darin, als Denkmalschützer so manche Ruine, die der Zweite Weltkrieg hinterließ, vor dem endgültigen Abriss bewahrt und für ihren Wiederaufbau gekämpft zu haben. Dabei musste er sich vor allem in den 1960-er Jahren unter Bürgermeister Walter Weidauer sehr oft gegen politische Anfeindung wehren. „Das sozialistische Dresden braucht weder Kirchen noch Barockfassaden“, soll jener gesagt haben. Logisch, dass beide nicht in Freundschaft zueinander verbunden waren.
Während der Aufbau bei Zwinger, Residenzschloss und letztlich auch bei der Frauenkirche gelang, konnte sich Löffler bei der Sophienkirche nicht durchsetzen. Das Bauwerk wurde 1962/1963 trotz großer Proteste der Dresdner Bevölkerung abgetragen.
Fritz Löffler fand seine letzte Ruhe auf dem Äußeren Plauenschen Friedhof. Sein schriftlicher Nachlass wird in der SLUB Dresden aufbewahrt, die Kunstwerke, die er besaß, hinterließ Löffler den Staatlichen Kunstsammlungen. Vor seiner Wohnung auf der Liebigstraße 29 erinnert seit 1999 eine Gedenktafel und seit 1993 trägt eine Straße seinen Namen.
Symposium am 4. März, 18:30 bis 19:30 Uhr, SLUB Zentralbibliothek, Zellescher Weg 18
Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten: www.slub-dresden.de/besuchen/veranstaltungen
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