Berlin/Dresden. Wenn es einen Gewinner dieses verrückten Wahlabends gibt, dann ist es Christian Lindner. Der Parteichef der Freien Demokraten durfte sich am vergangenen Sonntag über den Wiedereinzug seiner Partei in den Deutschen Bundestag freuen. Dabei gab sich Lindner zurückhaltend. Denn er weiß, dass er und seine Partei nun das Zünglein an der Waage sind.
Weil es für eine Allein-Regierung von CDU und FDP nicht reicht und die Sozialdemokraten bereits erklärt haben, für eine erneute Große Koalition nicht zur Verfügung zu stehen, ist nur eine Zusammenarbeit von Schwarz-Gelb mit den Grünen möglich. Aus den Farben, die in der Landesflagge sind, ergibt sich der Name „Jamaika-Koaliton“ für dieses mögliche Bündnis.
„Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis der FDP. Und freue mich natürlich sehr über mein Wahlergebnis hier in Dresden“, sagt Robert Malorny, der als Direktkandidat der Freien Demokraten in Dresden 10,3 Prozent erhielt. Auch das Zweitstimmenergebnis von 11,3 Prozent stimme ihn zuversichtlich für die Kommunalwahl 2019. Eine mögliche Koalition mit Union und Grünen gelte es sorgfältig zu prüfen: „Wir wurden für unsere Inhalte gewählt, die Erwartungen unserer Wähler sind hoch und dürfen nicht enttäuscht werden.“
Grünen-Bundestagsabgeordneter Stephan Kühn appelliert an die Parteien, ein solches Bündnis ernsthaft zu prüfen: „Ich finde, in der nicht einfachen politischen Lage sind alle demokratischen Parteien gefordert, nach Gemeinsamkeiten zu suchen, statt Unterschiede zu betonen.“ Die Verluste seiner Partei in Dresden und das Abschneiden der AfD landesweit gelte es in den nächsten Wochen zu analysieren.
Das Ergebnis der Wahlen zum Deutschen Bundestag vom 24. September 2017
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