Der Stadtrat berät über die strategischen Ziele der Bewerbung inklusive Ankauf der Robotron-Kantine.
Die Bewerbung Dresdens um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 geht in die entscheidende Phase. Bis zum 30. September ist das umfangreiche Bewerbungsbuch bei der Kulturstiftung der Länder einzureichen. Deshalb erhalten die Gremien des Stadtrates zwei Vorlagen zur Beschlussfassung: zum einen die inhaltliche Ausrichtung der Dresdner Bewerbung, zum anderen den Ankauf der Robotron-Kantine als eines der zentralen Projekte. „In der Vorlage zur Bewerbung haben wir die wichtigsten inhaltlichen Eckpunkte unserer Bewerbung skizziert“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Auch haben wir versucht, die finanzielle Dimension einer erfolgreichen Bewerbung aufzuzeigen. Ich wünsche mir, dass der Stadtrat an diesem Punkt seine Linie fortführt und unsere Bewerbung mit großer Mehrheit unterstützt.“
Die Dresdner Bewerbung steht unter dem Motto „Neue Heimat Dresden 2025“ und sieht vier Programmstränge vor: „Heimat (Common Ground)“, „Osten und Westen (East and West)“, „Vielfalt und Fremde (Power of Strangeness)“ und „Neue Heimat X-Culture“.
„Das Besondere ist unter anderem, dass wir in jedem Themenfeld Projekte haben werden, die vom Kulturhauptstadtbüro kuratiert und begleitet werden“, so die Beigeordnete für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch. „Es gibt aber gleichberechtigt dazu Projekte, die aus der Bürgerschaft selbst entwickelt und durchgeführt werden sollen.“ Diese Projekte entstehen derzeit in einem Beteiligungsprozess, der sogenannten Plattform.
Rathaus öffnet am 22. Juni
Erste Ergebnisse werden am 22. Juni während des „Offenen Rathauses“ zu erleben sein. Neun strategische Ziele hat die Bewerbung. Sie beginnen bei der Inklusion von deutlich mehr Menschen als bislang in den Prozess des Kulturschaffens, reichen über den Ausbau der internationalen Vernetzung und der digitalen Kulturarbeit und beschreiben die Modernisierung der Geschichtserzählung der Stadt und die Ausrichtung des Kulturhauptstadtprogramms auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Die Ausgaben für Personal, Sachkosten und künstlerische Projekte im Rahmen der Bewerbung sollen bis 2026 insgesamt 70,6 Millionen Euro betragen. Davon werden knapp 26 Millionen über den städtischen Haushalt finanziert. Die übrigen Mittel sollen durch Freistaat, Bund und Europäische Union bereitgestellt werden. 20 Millionen Euro wurden durch den Kabinettsbeschluss der Sächsischen Staatsregierung bereits in Aussicht gestellt. Zudem kalkuliert die Stadt mit Sponsoring- und Ticketeinnahmen.
Neben den operativen Ausgaben will Dresden bis 2025 über 244 Millionen Euro in Bauprojekte investieren, die die Kulturhauptstadtbewerbung unterstützen. Darunter befinden sich die Entwicklung der ehemaligen Robotron-Kantine, Neubau oder Sanierung mehrerer Stadtteilhäuser und Kulturzentren in Prohlis, Friedrichstadt und Neustadt. Auch der Neubau des Verwaltungszentrums und die Sanierung des Fernsehturms gehören dazu. (DAWO)
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