Dynamo-Coach Fiel genießt das Testspiel, ärgert sich aber auch.
Wer kann sich noch an ein Heimspiel der SG Dynamo Dresden erinnern, das 1:6 ausging und nach dem der größte Teil von rund 30 000 Zuschauern zufrieden nach Hause ging, nicht ohne die gegnerische Mannschaft neben den eigenen Lieblingen mit Beifall zu verabschieden? – Wohl keiner!
Das lag natürlich in erster Linie am Starensemble des französischen Fußballmeisters, das mit Schnelligkeit, Passgenauigkeit und Spielwitz beeindruckte – allen voran der erst 20-jährige Weltmeister Mbappé. „Das kannst du kaum verteidigen, wenn der erst mal in Fahrt kommt“, meinte Dynamo Coach Cristian Fiel in seiner Auswertung des Testspiels. Er habe das Spiel gegen den Champios-League-Club sichtlich genossen. Anderseits gab er auch zu, dass ihn einiges am Auftritt seiner Truppe weniger gefallen hat. „Nicht das Ergebnis. Sechs Dinger kann man gegen solch übermächtigen Gegner schonmal kriegen. Aber über die Art und Weise, wie sie teilweise zustande kamen, sollten wir schon reden.“ Natürlich sei es kompliziert, herauszufinden, was der Test nun für Erkenntnisse für den Liga-Alltag gebracht hat. Einiges hat der Dynamo-Trainer davon schon auf seinem Merkzettel: Zu viel Respekt vorm Kontrahenten und die Angst, selbst Fehler zu machen, hätten seine Jungs vor allem in der Anfangsphase gezeigt. Besonders das allzuhäufige Zurück- und Querspielen kritisierte er. Auch bei einem spielstarken Gegner sei mehr Mut zum Pass nach vorn gefragt. Auf jeden Fall nimmt Fiel aus dem Test auch einige wichtige Prämissen für die bevorstehende Zweitliga-Saison mit: mutiger im Spiel nach vorn sein, die sich bietenden Räume besser nutzen, nach Ballgewinn gibt es sofort nur eine Richtung: geradeaus. Eine Woche bleibt noch, um die Dynamos fürs Auftaktspiel gegen Erstliga-Absteiger Nürnberg vorzubereiten. Die Franken sind zwar nicht so ein Kaliber wie Paris. Dennoch sollte bei allem Respekt in diesem Spiel für Dynamo mehr drin sein. (EKG)
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