Die Ostsächsische Sparkasse Dresden hat einen Teil der – für Kunden sehr lukrativen – Prämiensparverträge gekündigt. Insgesamt sind rund 18.000 befristete und unbefristete Prämiensparverträge im Bestand der Ostsächsischen Sparkasse betroffen. Als Sachgrund für die Kündigung gab die Sparkasse nach Aussage ihres Sprechers die fortgeführte Nullzinspolitik der EZB an. Dabei bezieht sie sich auch auf das BGH-Urteil von Mai dieses Jahres.
Verbraucherzentrale klagt in Dresden
Seit Monaten versuchen Sparkassen bundesweit auf diese Art, teure Verträge loszuwerden, die sie in den Neunzigern und frühen 2000er-Jahren mit den Kunden abgeschlossen haben. Die Kündigungen haben bei einigen betroffenen Sparkassenkunden für Verunsicherung gesorgt. „In den vergangenen Tagen haben sich rund 100 Kunden der Ostsächsischen Sparkasse wegen der Kündigung ihrer Prämiensparverträge bei der Verbraucherzentrale Sachsen gemeldet“, sagte Christina Siebenhüner, Sprecherin der Verbraucherzentrale (VBZ) Sachsen. Diese hatte seit Anfang des Jahres Prämiensparverträge im Kundenauftrag überprüft. Dabei war den Verbraucherschützern aufgefallen, dass nach Ansicht der Sparkasse Zinsen zum Nachteil der Kunden berechnet wurden.
Nach Auskunft von Siebenhüner waren darunter auch Verträge der Ostsächsischen Sparkasse. Die Verbraucherzentrale Sachsen klagt derzeit vor dem Oberlandesgericht Dresden in einer Musterfeststellungsklage gegen die Sparkasse Leipzig, die nach Auffassung der der VBZ Sachsen tausenden Prämiensparern über Jahre hinweg zu wenig Zinsen gezahlt haben soll. Durchschnittlich haben die Betroffenen nach Berechnungen der Verbraucherzentrale zwischen 2.000 und 3.000 Euro eingebüßt.
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