Sachsens Krankenhäuser rüsten auf

Das Dresdner Universitätsklinikum hat angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eine Infektionsambulanz eingerichtet. (Foto: Ronald Bonß)

Mehr Intensivbetten, mehr Personal, mehr Tests

Die Zahl der Corona-Patienten steigt auch in Sachsen täglich – am Donnerstag waren rund 400 Fälle gemeldet. Bisher mussten aber weniger als zehn Betroffene stationär in einem Krankenhaus versorgt werden, sagte der Chef der Sächsischen Krankenhausgesellschaft, Dr. Stephan Helm, im SZ-Gespräch. Das dürfte sich aber bald ändern: Bereits in den nächsten Tagen rechnen die Kliniken mit einem Ansturm. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. So wurde die Zahl der Betten für die Intensivbetreuung auf etwa 1.500 erhöht. Ein Ausbau der Kapazität auf 2.000
Betten sei möglich.

Verlegung in Rehakliniken?

Gleichzeitig wird laut Helm die Verlegung von Patienten geprüft, sofern das vertretbar ist. Dafür könnten zum Beispiel Rehaeinrichtungen genutzt werden. Um Corona-Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf zu isolieren und zu betreuen, könnten bestimmte Stationen vorübergehend umfunktioniert werden. Auch die Nutzung ganzer Kliniken, die nicht mehr voll ausgelastet sind, für die Betreuung solcher Patienten sei eine Option.

Fakultative Eingriffe am besten absagen

Planbare Operationen werden nach Möglichkeit verschoben, ambulante Eingriffe vielerorts ganz eingestellt. Zugleich betont Helm, dass die Notfall- und Regelversorgung weiterhin gewährleistet ist. An die Adresse der Politik richtete er den Appell, schnelle und unkomplizierte Regelungen zu treffen, damit die Krankenhäuser liquide und wirtschaftlich abgesichert arbeiten können. „Wir brauchen Rechtssicherheit in Form von Gesetzen und Verordnungen.“ Ein großes Problem ist derzeit der ungebrochene Ansturm auf die Corona-Ambulanzen an den Krankenhäusern und der Mangel an Testmöglichkeiten. Die Kliniken kündigten an, künftig vorrangig eigene Mitarbeiter und Patienten, die verlegt werden sollen, auf eine Corona-Infektion zu testen. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping versprach im Landtag, die Testkapazitäten zu erhöhen. Zurzeit seien 1.400 Tests pro Tag möglich.


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