Weil wegen Corona Helfer für Bayerns Hopfenbauern fehlen, haben sich Azubis der Radeberger Brauerei auf den Weg gemacht.
Aktuell reden ja alle über Erntehelfer für den Spargel. Hopfen spielt derweil in der öffentlichen Debatte eine eher kleine Rolle – und die Ernte steht ja auch noch lange nicht an. Aber Hilfe wird in den Anbaugebieten dennoch dringend benötigt. Und weil es natürlich ohne Hopfen letztlich kein Bier geben kann, haben sich Azubis aus der Radeberger Exportbierbrauerei auf den Weg in Deutschlands größtes Hopfenanbaugebiet in der bayrischen Hallertau aufgemacht. Dort müssen bis einschließlich Mai die Hopfenpflanzen um die meterhohen Drähte gewickelt werden, an denen sie dann – übrigens bis zu 20 Zentimeter pro Tag – klettern.
Und weil das trotz modernster Technik bis heute in Handarbeit geschieht, werden Helfer gebraucht, die in Corona-Zeiten auszubleiben drohen. Für gut zwei Wochen werden die angehenden Brauer & Mälzer aus der Bierstadt in Bayern im Einsatz sein, um unter anderem „aktive Kletterhilfe“ für den Hopfen zu leisten, so Udo Schiedermair, der Erste Braumeister der Radeberger Brauerei. Auch, wenn die Azubis eigentlich in Radeberg gebraucht werden, „gab es nach dem Hilferuf kein Zögern“, unterstreicht er. Und sieht im Einsatz der Radeberger Jugendlichen auch gleich noch eine besondere Chance. „Nämlich die landwirtschaftliche Seite des Hopfens hautnah kennenzulernen, was ihren Blick auf den Rohstoff immens erweitern wird.“
Natürlich spielt Corona aber auch bei den Arbeiten n der Hallertau eine wichtige Rolle. Denn die aktuellen Abstands-Regelungen gelten auch hier bei der Arbeit in den Hopfengärten: Die einzelnen Hopfenreihen haben einen Abstand von bis zu drei Metern, bei der Unterkunft vor Ort wird ebenfalls auf den nötigen Abstand geachtet.
Udo Schiedermair ist dabei durchaus auch ein wenig der Stolz anzumerken, dass er sich auf die Azubis auch in schwierigen Situationen verlassen kann. Gerade jetzt geht es um Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung, was auch in der Wirtschaft gilt. So lässt sich die Radeberger Brauerei die Hilfe eben beispielsweise nicht von den Hopfenbauern bezahlen.
JENS FRITZSCHE
Eine super Idee
Ich finde das richtig Klasse