Doppelmord-Prozess in Dresden: Staatsanwalt fordert Höchststrafe

Das Landgericht in Dresden. Foto: Matthias Hiekel/Archiv
Das Landgericht in Dresden. Foto: Matthias Hiekel/Archiv

Im Prozess gegen einen Vater wegen Mordes an seinen beiden Kindern am Dresdner Landgericht forderte die Staatsanwaltschaft am Dienstag die Höchststrafe. „Es ging darum, eine Familie auszulöschen“, sagte Staatsanwalt Till von Borries. Er plädierte auf lebenslang für Laurent F., einen seit 1992 in Dresden lebenden Franzosen. Außerdem beantragte Borries die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Es sei von einer geplanten Tat auszugehen, für einen Affekt gebe es keine Hinweise, sagte Borries. Der Angeklagte „handelte zielgerichtet“, auch ohne Beeinträchtigung durch Alkohol oder Drogen. Der 56-Jährige gab vor Gericht zu, für den Tod seines fünfjährigen Sohnes und seiner zweijährigen Tochter verantwortlich zu sein. Ein Geständnis sei das nicht, F. habe auch keine Reue gezeigt, sagte Borries.

F. ist wegen Mordes in zwei Fällen, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Vorwürfe im Hinblick auf Drogendelikte stellte die Kammer mit Blick auf das zu erwartende Urteil ein. Laut Borries hat F. seine Kinder am Nachmittag des 9. Mai 2019 erwürgt. Als seine getrennt von ihm lebende Ehefrau später kam, habe er versucht, auch sie zu töten. Die Mutter der Geschwister, eine 27 Jahre alte Senegalesin, hatte sich gewehrt und schwer verletzt überlebt.

F., gelernter Koch, ist mehrfach vorbestraft und war unter anderem wegen Vergewaltigung schon in Haft. Der Prozess wird am Freitag mit dem Plädoyer der Verteidigung fortgesetzt.

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