Der 24. Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden geht an Claus-Peter Reisch. Damit ehrt der Presseclub den bedingungslosen Einsatz des Skippers und Kapitäns, um geflüchtete Menschen aus Seenot zu retten sowie sein unbeirrbares Engagement, Politik, Kirche und Gesellschaft für eine humane und europäische Lösung der Flüchtlingsfrage zu gewinnen.
Im Sommer 2018 war Claus-Peter Reisch tagelang für den Dresdner Vereins Mission Lifeline mit 230 aus Seenot geretteten Flüchtlingen im Mittelmeer gekreuzt, welche kein Staat aufnehmen wollte. Auch Anfeindungen und Gerichtsprozesse hielten ihn nicht ab, sein Engagement bis heute fortzuführen.
„Claus-Peter Reisch ist ein sehr würdiger Preisträger, vor dem ich allergrößten Respekt habe“, erklärt der Vorsitzende des Presseclubs Andreas Weller. „Mit seiner zutiefst humanen Überzeugung, dass die Rettung von Menschenleben immer Priorität haben muss, hat er auch Politiker wie Horst Seehofer oder Markus Söder zum Überdenken ihrer Positionen gebracht. Er ist eine Persönlichkeit, für die Werte wie Toleranz, Humanität und Völkerverständigung essentiell sind – ganz im Sinne des Erich-Kästner-Preises.“
Der Erich-Kästner-Preis wird im September in festlichem Rahmen auf Schloss Albrechtsberg in Dresden verliehen. Die Laudatio hält der Künstler Peter Maffay, der sich nicht zuletzt mit seinem bewegenden Musikvideo „Morgen“ für mehr Achtsamkeit, Humanität und für den Klimaschutz einsetzt.
Peter Maffay war im Jahr 2007 ebenfalls mit dem Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ausgezeichnet worden. Sein aktuelles Album „Jetzt!“ ist das 19., mit dem er die Spitze der deutschen Charts eroberte. Damit führt er das weltweite Album-Ranking an. Kein Künstler hat in irgendeinem Land der Welt mehr Nummer-eins-Alben veröffentlicht als Peter Maffay in Deutschland.
Der Presseclub Dresden vergibt den Preis seit 1994 an Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der Toleranz, Humanität und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Die Wahl erfolgt alle zwei Jahre in der Mitgliederversammlung des Vereins. Die Auszeichnung ist mit einer Skulptur des Bildhauers Vinzenz Wanitschke und einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Der Preisträger spendet das Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte.
Der erste Erich-Kästner-Preis wurde an Ignatz Bubis verliehen. Auch Dr. Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher und Dieter Hildebrandt zählen zu den Preisträgern. Im Jahr 2018 wurde Markus Rindt, Mitbegründer und Intendant der Dresdner Sinfoniker, geehrt.
Der Presseclub Dresden wurde 1991 von Journalisten, Pressesprechern und PR-Fachleuten als eine Plattform zum Gespräch und Erfahrungsaustausch gegründet. Der gemeinnützige Verein hat rund 150 Mitglieder, die sich regelmäßig zu Clubabenden mit Gesprächspartnern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Kunst treffen. Die Verleihung des Erich-Kästner-Preises ist die bedeutendste Veranstaltung des Clubs.
Über Claus-Peter Reisch
Claus-Peter Reisch wurde 1961 in Bayern geboren und führte eine Industrievertretung für Sanitär- und Heizungsprodukte, die er 2008 verkaufte. Das Segeln war lange Zeit ein Hobby für ihn und er ist Inhaber des Sportseeschifferscheins. Seit 2017 steuerte er als Kapitän private Seenotrettungsschiffe, erst für die Organisation Sea Eye, dann für Mission Lifeline, mit der er inzwischen nicht mehr zusammenarbeitet.
Im vergangenen Jahr erschien sein Buch „Das Meer der Tränen“. Die Erlöse aus dem Buchverkauf gehen an Flüchtlingsprojekte. Außerdem unterstützt er das Unternehmen „fairafric“, das faire Schokolade in Ghana herstellt, vom Anbau der Kakaobohne bis zur Verpackung. In solchen Projekten sieht er die Chance, gegen Fluchtursachen anzugehen. Darüber hinaus ist er Botschafter für das Projekt Bellevue di Monaco in München, das Flüchtlinge in Deutschland unterstützt.
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