Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass gerade bei jungen Leuten ein Umdenken einsetzt.
Die Corona-Pandemie hat die Reisegewohnheiten der Menschen in Deutschland gehörig durcheinandergebracht. Sowohl Fernreisen als auch Reisen innerhalb Europas waren lange Zeit schwierig bis unmöglich. Erst 2022 dürfte so etwas wie Normalität wieder möglich sein. Aber wie geht es weiter mit dem Reisen? Werden wir in den Flieger steigen wie vor der Pandemie oder setzt ein Umdenken ein? Eine aktuelle Civey-Umfrage gibt erste Hinweise.
Kompensation beim Fliegen ist gut, Bahnfahren ist besser
Die Meinungsforscher wollten direkt vor Beginn der Feriensaison von den Befragten wissen, mit welchem Verkehrsmittel sie in den Sommerurlaub 2021 starten würden. Pandemiebedingt fielen die Werte für das Flugzeug (23 Prozent) und für die Bahn (14,5 Prozent) vergleichsweise niedrig aus. Eine sehr deutliche Mehrheit wollte mit dem Auto als unter Corona-Aspekten vermeintlich „sicherstem“ Verkehrsmittel verreisen. Spannender sind die Details der Umfrage: Von den „Fliegern“ zieht immerhin ein Drittel eine CO2-Kompensation in Betracht. Dabei liegen die Werte in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen über dem Durchschnitt, die der 30- bis 39-Jährigen deutlich darunter.
„Ob die Menschen ihre in der Umfrage geäußerte Kompensationsabsicht dann auch tatsächlich umsetzen, bleibt abzuwarten“, erklärt LichtBlick-Sprecherin Anja Fricke. Erfreulich sei in jedem Fall, dass sich gerade bei jungen Menschen ein zunehmendes Bewusstsein für die Umweltschädlichkeit des Fliegens entwickele. „Wenn die Pandemie überstanden ist und der Trend zum Urlaub im eigenen Land anhält, könnte die Bahn als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel zum großen Gewinner eines veränderten Reiseverhaltens werden“, schlussfolgert die Expertin. Dazu bräuchte es aber auch die angekündigte Modernisierung der Schieneninfrastruktur.
Die C02-Bilanz: Flugzeug vs. Bahn
Beim Fliegen ist nicht nur der Ausstoß von CO2 klimaschädlich, sondern auch die Emission von Stickoxiden, Aerosolen und Wasserdampf, die bei der Verbrennung von Kerosin entstehen. Beispiel: Auf der Strecke Hamburg-München sind es im direkten CO2-Vergleich für die Hin- und Rückreise im ICE 37,4 Kilogramm und im Flugzeug 310 Kilogramm CO2 pro Person. Wer seinen Alltag allgemein klimafreundlicher gestalten will, verfolgt am besten den Dreiklang aus CO2-Vermeidung, -Reduktion und erst als letzte Möglichkeit der Kompensation. Der Verzicht auf Flugreisen macht dann im Durchschnitt schon eine halbe Tonne CO2 pro Jahr aus.
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