Man kann Devid Striesow eine Weile amüsiert zuschauen. Der moderne Antiheld in „Nichts passiert“ erntet einige Lacher aus den Kinositzen. Immer tiefer reitet er sich hinein, der Familienvater, dem Frau und Tochter die Kante geben, der Erfolglose, der dem Chef selbst privat noch alles recht machen will. Wer kennt sie nicht, die Väter, Partner oder Kollegen, die alles im Griff und auf alles eine Antwort haben, nämlich das immerselbe „Alles gut“.
Dabei ist gar nichts gut. Und „Nichts passiert“, das neue „Alles gut“, macht alles nur noch schlimmer. Der Zuschauer hat gut lachen, bis ihm irgendwann dämmert, welches Problem der Papa, Ehemann und Auftragnehmer eigentlich überspielt. Und dass es so enden muss, ahnt man ja.
Ein Film, der das Zwerchfell kitzelt, statt auf Charakterstudie zu machen. Schade für Striesow, aber gut fürs Publikum. So bleibt es jedem freigestellt, über die subtile Botschaft nachzudenken, wer sonst noch alles Teil eines Problems ist, das weder mit Spott noch durch überzogene Erwartungen zu lösen ist. (Una Giesecke)
„Nichts passiert“ läuft im Filmtheater Schauburg und im Kino in der Fabrik
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