Dresdens größter Drogenumschlagplatz liegt direkt vor dem Hauptbahnhof. Das zumindest legen Zahlen nahe, die Innenminister Markus Ulbig auf Anfrage des Linken-Stadtrats André Schollbach, vorgelegt hat, wonach am Wiener Platz seit Jahresbeginn bis Ende Mai über 700 Polizisten insgesamt 134 Stunden vor Ort gewesen seien. „Den Schwerpunkt bildeten Drogenrazzien.“
Diebstähle infolge von Beschaffungskriminalität waren die Begleiterscheinung. Bezahlt aus Spenden der betroffenen Händler, waren daher von Dezember bis Januar mehrere Teams privater Wachleute von früh bis abends entlang der Prager Straße patroulliert.
Doch nun wollen die Geschäftsleute diese City-Streife nicht mehr weiter finanzieren – obwohl die Einkaufsmeile dadurch gefühlt sicherer geworden sei, wie City-Manager Jürgen Wolf berichtet. Schützenhilfe kommt erneut von den Linken. „Nach meinem Eindruck sind hier inzwischen Fortschritte erzielt worden“, so Schollbach. „Die Bekämpfung der Kriminalität ist aber auch Aufgabe der Polizei und kann nicht durch private Sicherheitsdienste ersetzt werden.“
Das Ergebnis der bislang 18 Polizei-Razzien im Drogen-Viertel: „Je mehr Kontrollen, desto mehr Strafverfahren“, sagt Polizeisprecher Marko Laske. Nun soll das Ordnungsamt mit einspringen. Über 20 zusätzliche Stellen für den gemeindlichen Vollzugsdienst entscheidet morgen der Stadtrat.
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