Als Nizza-Sperren prägten sie während der Einheitsfeier die Altstadt: 1180 Blöcke in Lego-Optik. Doch wo kommen diese neuartigen Barrieren her? Und was passiert jetzt mit den Blöcken? Die Morgenpost war auf der Spur der Steine – und die führt an den Hammerweg. Der richtige Name lautet „Nestler-Block“. Seine Heimat befindet sich am Fuß der Hellerberge, nahe der Haftanstalt Hammerweg. Hier, auf einem alten Armeegelände, treffen dieser Tage Tieflader mit den zurückkehrenden Blöcken aus der City ein. „Wir verbauen sie für unsere neue Halle“, erklärt Betriebsleiter Knut Seifert (51). Gerade wird die erste Wand in Angriff genommen. Geplante Hallenmaße: 30 x 60 Meter. Eine zweite Halle auf dem Gelände ist geplant, ebenso eine im Betriebsteil Coswig. Dank des Stecksystems der 2-Tonnen-Blöcke geht die Stapelei ratzfatz. „Die Blöcke, ein Dach und die dann erprobte Statik bilden den Test für ein Hallensystem, das wir einmal anbieten wollen“, so Seifert. Mit dem Block hat der 1908 in Dresden gegründete Betrieb realisiert, was als Ideal der Abfallwirtschaft gilt: „Einen Kreislauf vom Müll zum Produkt“, sagt Firmenchef Mario Nestler (47) stolz. Der Block sei der erste hierzulande zertifizierte Großbaustein aus Recyclingmaterial. Das Vorbild habe er in Holland entdeckt und weiterentwickelt. 75 Prozent Ziegelschutt, 25 Prozent Zement.“ Dafür hat sich Nestler eine Kleinmischanlage aus Kanada und Formen angeschafft. So kann er Blöcke mit nur einem Steckkopf (Zapfen), aber auch mit zwei, drei oder mehr gießen. Insgesamt sind 17 verschiedene Formen drin. Gedacht sind sie vor allem für die industrielle Anwendung, gern auch für den Garagenbau. Aber Nestler hat schon eine weitere Idee: den Einsatz als Flutschutz. Denn Nestler-Blöcke gibt es auch mit Stützfuß.
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