Die Zukunft der Menschheit wird urban sein. Bereits heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, bis 2050 wird dieser Anteil nach Schätzungen der UN auf zwei Drittel ansteigen. Städte sind verheißungsvolle Orte des guten Lebens und Motor gesellschaftlichen Wandels. Gleichzeitig sind sie aber auch Hauptverursacher der globalen ökologischen und sozialen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Städte sind für über 60 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich und produzieren etwa 70 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Urbane Räume verursachen rund 70 Prozent des globalen Müllaufkommens.
Im Vorfeld des Umundu-Festivals, das sich vom 20. bis 29. Oktober in Dresden dem Thema Zukunftsgestaltung in der Stadt widmet, wird im Programmkino Ost ein Film gezeigt, der der Frage nachgeht: Wem gehört die Stadt, den Bauherren, die sie kaufen? Den Beamten, die sie verwalten? Oder den Menschen, die sie bewohnen? In ihrem neuen Dokumentarfilm beobachtet die Kölner Filmemacherin Anna Ditges, was passiert, wenn Anwohner, Investoren, Politiker und Stadtplaner ihre unterschiedlichen Vorstellungen von der Zukunft ihres Viertels unter einen Hut bringen müssen. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Edwin Seifert von der Allianz für Dresden, Marion Kempe vom Bauforum Dresden e.V. und ein Vertreter des Mietshäuser Syndikats Dresden mit dem Publikum. Es moderiert Karin Pritzel vom Herbert-Wehner Bildungswerk.
Mi., 19. Oktober, 19.45 Uhr, Programmkino Ost
Ist eine Wohnung mit Bad, Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer auf einer Fläche von sechs Quadratmetern möglich? Ja, behauptet der Architekt Van Bo Le-Mentzel von der tinyhouse University. Die 100-Euro-Wohnung ist zwei Meter breit und 3,20 Meter lang. Das Besondere: Sie kostet maximal 100 Euro warm im Monat inklusive Strom, Heizung und Internet. Die geringe Fläche macht es möglich. Ein Gemeinschaftsbereich rundet das Konzept ab.Wie sich eine derartige Vision ins Hier und Jetzt holen lässt und welcher gesellschaftliche Mehrwert damit erreicht werden kann, wird am 25.10., 17 bis 18.30 Uhr im St. Pauli Salon, Hechtstraße 32, bei freiem Eintritt vorgestellt.
Das Festival selbst findet bis zum 29. Oktober mit vielen Vorträgen, Lesungen, Marktplatz und Ausstellungen an verschiedenen Orten statt. Dabei kommen Besucher mit Experten und aktiven Stadtgestaltern ins Gespräch über urbane Potenziale für Nachhaltigkeit, sie suchen in Theorie und Praxis nach Lösungsansätzen für Städte als lebenswerte Orte. Im Zentrum soll die Frage stehen, welche Rolle eine aktive Zivilgesellschaft als Impulsgeber spielen kann.
Auf dem Festivalmarkt am 23.10. von 12 bis 16 Uhr in der HTW am Friedrich-List-Platz 1 versammeln sich zahlreiche Akteure zumeist aus der Region Dresden und geben Anregungen für nachhaltigen Konsum und zeigen, wie jede und jeder einen kleinen Beitrag für eine global nachhaltige Entwicklung im Alltag leisten kann.
Komplettes Programm unter: www.umundu.de
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