Vor allem im Winter rückt die Heizung immer ein wenig in den Fokus. Seit 2016 hat der Bund seine bekannten Förderprogramme um das „Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE)“ ergänzt. „Dadurch erhalten Hausbesitzer sehr attraktive Zuschüsse für die Erneuerung oder Optimierung der Heizungsanlage“, informiert die Sächsische Energieagentur Saena. Als Erneuerung gilt dabei der erstmalige Einbau einer Brennwertheizung oder einer Kombination aus Brennwerttechnik und erneuerbarer Energie. Für die verbesserte Effizienz bietet zum Beispiel die KfW-Bank im „Heizungspaket“ einen Zuschuss von 15 Prozent oder ein sehr zinsgünstiges Darlehen.
Heizungsanlagen, die ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energien arbeiten, werden über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bezuschusst. Antragsteller können zusätzlich zur Grundförderung aus dem Marktanreizprogramm einen Zusatzbonus von 20 Prozent und einmalig einen Zuschuss von 600 Euro für die Heizungsoptimierung erhalten. Soll die bestehende Heizungsanlage zunächst nur optimiert werden, zum Beispiel durch eine nachträgliche Wärmedämmung von Rohrleitungen oder die Durchführung des hydraulischen Abgleiches, werden zehn Prozent der anfallenden Kosten von der KfW bezuschusst.
Hydraulikabgleich
Seit 1. August 2016 fördert das Bafa mit 30 Prozent den Ersatz von Heizungs- und Warmwasserzirkulationspumpen durch hocheffiziente Pumpen. „Neue Pumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom. Für einen möglichst großen Einspareffekt sollte der Tausch immer mit einem hydraulischen Abgleich kombiniert werden“, empfiehlt Michael Herma, Geschäftsführer des Spitzenverbands der Gebäudetechnik VdZ. Der hydraulische Abgleich senkt den Energieverbrauch, da die Heizkörper im ganzen Haus mit der optimalen Menge an Heizwasser versorgt werden.
Informationen zu weiteren förderfähigen Technologien in Kombination mit dem hydraulischen Abgleich und ein Rechenbeispiel zum Pumpentausch bietet die Ratgeberzentrale online unter rgz24.de/foerderung-heizung.
Um in den Genuss der neuen Förderung zu kommen, müssen Hausbesitzer beim Bafa zunächst eine Registrierungsnummer beantragen, informiert die Ratgeberzentrale. Liegt diese vor, kann der Fachhandwerker die Maßnahmen ausführen. Nach Umsetzung der Optimierung wird auf der Bafa-Website ein Antragsformular ausgefüllt und gemeinsam mit einer Kopie der Rechnung, auf der nur die förderfähigen Maßnahmen aufgeführt sein dürfen, eingereicht.
Inspektion bringt Aufschluss
Ob eine Heizung noch ordnungsgemäß läuft oder bald ausgetauscht oder optimiert werden sollte, kann eine Inspektion der Anlage durch einen qualifizierten Fachbetrieb klären. Die Sächsische Energieagentur unterstützt Interessierte zudem bei dem Vorhaben mit unabhängigem Rat zu möglichen Heizsystemen, Optimierungsmöglichkeiten, Nutzung erneuerbarer Energien und aktuellen Förderprogrammen.Die Überprüfung des Heizkessels durch den Schornsteinfeger ersetzt aber nicht die Wartung durch den Fachbetrieb, da dieser lediglich die Einhaltung von Grenzwerten prüft. Nur im Rahmen einer Wartung durch den Heizungsfachbetrieb wird die Heizungsanlage auf den erreichbaren energieeffizienten Betrieb eingestellt. Die Anwesenheit des Fachexperten ist auch eine gute Gelegenheit, Fragen zu Optimierungs- bzw. Einsparpotenzialen zu stellen oder die Regelungseinstellung zu Heizzeiten und Heiztemperaturen zu überprüfen.Wer mit den grundlegenden Einstellmöglichkeiten und Funktionen vertraut ist, kann kleinere Anpassungen und Korrekturen an der Betriebsweise selbst vornehmen und deren Wirkung überprüfen. Hausmeister von Gebäuden oder die Nutzer privaten Wohneigentums bzw. Eigenheimbesitzer sollten in jedem Fall in der Lage sein, Heizzeiten eigenständig an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Für eine Effizienzbewertung der Anlage ist eine monatliche Erfassung und Dokumentation von Verbrauchsdaten zu empfehlen.Seit der vergangenen Heizsaison gelten neue Anforderungen zur Verbrauchskennzeichnung für neue Wärmeerzeuger und Verbundanlagen. Ein ähnliches Label wie das bereits bekannte für Kühlschrank, Waschmaschine und Co. wird damit auch für Heizungsanlagen verbindlich eingeführt. Je weniger Energie für die Erzeugung einer bestimmten Wärmemenge verbraucht wird, desto besser ist die Einstufung. Allerdings: Was wohl auch als Vergleichsinstrument für Verbraucher gedacht ist, wird diesen wenig hilfreich sein, so die SAENA. Die Effizienz der Heizungsanlage wird eben nicht nur von der Qualität der Einzelkomponenten, sondern maßgeblich von der Gesamtkonfiguration und vorhandenen Rahmenbedingungen bestimmt. Ein Rückschluss auf Betriebskosten ist mit dem Label nahezu ausgeschlossen, da die unterschiedlichen Kosten von Energieträgern keine Rolle spielen. So kann z. B. eine hocheffiziente Anlage im Betrieb deutlich teurer als die weniger effiziente sein.
Weitere Informationen gibt es unter www.saena.de. (djd)
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