Im Sommer 1910 geht Seltsames vor sich an der Normandieküste. Alljährlich findet sich hier der Landadel ein, denn die Luft ist heilsam und die armen Fischer und verlumpten Muschelsammler sind ja so „herrlich pittoresk“. Doch dieses Jahr ist etwas anders: zahlreiche Sommerfrischler verschwinden spurlos, während alberne Polizisten á la Pat und Patachon durch die Dünen stolpern.
Der Verdacht fällt berechtigterweise auf jenen stets hungrigen Austernfischer, der als Zubrot wohlhabende Touristen über die Gewässer und anschließend ins Jenseits befördert. Über diesen widerlichen Niederungen thront das Anwesen inzestuöser, dekadenter Adliger, deren Sohn in Mädchenkleidern mit dem kantigen Fischerssohn verschwindet.
Bruno Dumonts Komödie erinnert an „Delicatessen“, ist aber gar nicht zum Lachen, es sei denn, man steht auf vordergründigen Kannibalismushumor. Einziges Plus: Juliette Binoche und Valeria Bruni Tedeschi spielen toll.
Bundesstart am 26.1. in der Schauburg
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