Wie er mit einer so erfolgreichen Frau leben könne, wurde ihr Ehemann neulich gefragt. Nadine Schmieder-Galfe plaudert vom Ergebnis eines typischen Party-Smalltalks, nachdem sie die Frage, was sie so beruflich mache, wahrheitsgemäß beantwortet hatte. „Statt zu sagen: ,Mensch, da kannste ja stolz sein auf deine Frau‘“, bedauert die Chefin von Zellmechanik Dresden die verbreitete Haltung. Und sie geht noch weiter: „Was werden solche Leute erst sagen, wenn wir Kinder bekommen, die wir natürlich auf der Agenda haben. Werde ich dann als Rabenmutter beschimpft?“
Laut stellte Nadine Schmieder-Galfe diese Frage in ihrer Dankesrede auf der Messe KarriereStart am vergangenen Wochenende. Dort hatte die junge, taffe Frau den Siegerpokal zum diesjährigen Gründerinnenpreis entgegengenommen.
Den zweiten Preis erhielt Sandy Lehmann, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters 2012 dessen Firma in Bad Lausick „über Nacht“ hatte übernehmen müssen – und damit Verantwortung für 180 Angestellte und 15 Millionen Euro Umsatz. Auch sie hat „ihren Mann gestanden“ und machte daher in der Festveranstaltung gründungswilligen Frauen Mut.
Genau dies ist die Absicht des Preises, den das sächsische Staatsministerium für Gleichstellung seit 2001 vergibt. 2016 hatten sich 47 Frauen um die Statue der Pusteblume beworben, weil ihre Ideen aufgegangen waren. „Das sind viel mehr als in den Vorjahren, wo es 20 bis 30 Nominierungen gab“, sagt Ministerin Petra Köpping. „Doch wenn sie gründen, dann bleiben Frauen länger und erfolgreicher am Markt, weil sie es sich genauer überlegen.“ Da Banken laut Köpping eher schwerfällig in der Kleinkreditvergabe an Frauen agierten, habe ihr Ressort in diesem Jahr Fördergelder im Haushalt eingeplant. „Scheuen Sie sich nicht, uns daraufhin anzusprechen!“, munterte die Ministerin potenzielle Gründerinnen auf.
Tel.: 0351 56454911, Gleichstellungsministerium
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