Die für 2020 geplante Straßenbahnlinie der DVB unterliegt in Strehlen einem Baustopp! Die Bauarbeiter, die erst am 1. März an der Oskarstraße angerückt waren, müssen vorerst den Spaten still halten. Grund: Das sogenannte Planfeststellungsverfahren der zuständigen Landesdirektion istfehlerhaft. So wurden wohl Unterlagen nicht öffentlich ausgelegt. Anwohner hatten beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht (OVG) geklagt und einen gesonderten Antrag auf Baustopp gestellt. Der 4. Senat des OVG gab den Klägern recht. „Die Bauarbeiten sind somit vorerst gestoppt“, erklärte der stellvertretende OVG-Sprecher Thomas Tischer den unanfechtbaren Beschluss. DVB und Stadt stoppen ab heute ihre Tätigkeit,beenden aber zunächst notwendige Leitungsarbeiten. Holm Felber (58) von der Landesdirektion: „Wir werden zunächst die Übermittlung der Entscheidungsgründe des Gerichtes abwarten müssen, um diese bewerten und über das weitere Vorgehen entscheiden zu können.“ Kläger Christian Paul (49), Anwohner der Oskarstraße, nahm das vorläufige Ergebnis positiv auf. „Das Planfeststellungsverfahren wurde durchgepeitscht. Ich habe jetzt die Hoffnung, dass alles in einem rechtmäßigen Verfahren läuft.“ Er sorgt sich vor allem um den Lärm der Trams, fordert einen vernünftigen Lärmschutz. Laut DVB-Sprecher Falk Lösch (50) monierte das Gericht vor allem einen fehlenden Erörterungstermin und die fehlende Offenlage von Baustellen-Dokumenten. Laut Lösch will die Landesdirektion beides in den kommenden Wochen nachholen. „Welche Auswirkungen das auf den weiteren Verlauf der Gesamtbaustelle haben wird, ist erst nach Abschluss des nachzuholenden Verfahrensbestandteils festzustellen“, so Lösch. (Dominik Brüggemann)
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