„Radebeul (dpa/sn) – Bei der Diakonie in Sachsen ist die Zahl der Schwangerschaftskonfliktberatungen nach dem Rückgang in den Jahren zuvor 2016 wieder angestiegen. In den 19 Büros wurden 1878 Fälle mit 2033 Gesprächen begleitet, wie das Diakonische Werk der evangelischen Landeskirche in Radebeul am Mittwoch mitteilte. Das waren je rund elf Prozent mehr als 2015. Die meisten Ratsuchenden waren körperlich und seelisch mit der Situation überfordert, wollten kein Kind oder hatten Schwierigkeiten mit dem Partner. Auch hoher Druck, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und Angst vor Jobverlust spielten eine Rolle.
Entgegen dem bundesweiten Trend nahm im vergangenen Jahr in Sachsen auch die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um gut fünf Prozent zu – von 5083 auf 5368. «Die eine eindeutige Erklärung gibt es dafür nicht», sagte Diakonie-Referent Wilfried Jeutner. Oft seien es zu hohe Ansprüche, was den Kindern geboten werden soll, oder ein weiteres sei zu viel.
Insgesamt wurden 2016 bei der Diakonie knapp 12 200 Ratsuchende betreut und über 23 700 Gespräche geführt. Dabei hat sich die Zahl der Beratungen für Asylbewerber von 239 auf 425 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Auch der Anteil ratsuchender Schwangerer mit Migrationshintergrund und Asylbegehren stieg.“
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