Für den 31. Mai lädt das Verkehrsmuseum Interessierte zu einem Vortrag über Seitenwagen für MZ-Motorräder ein. Die heute fast ausgestorbene Fahrzeuggattung Motorradgespann bildete über Jahrzehnte ein verbreitetes Transportmittel. Einer der bekanntesten Anbieter war die Firma Fahrzeugbau Stoye, die von 1925 bis 1990 in Leipzig Seitenwagen für Motorräder herstellte.
In seinem Vortrag beleuchtet Referent Claus Hüne über die Modellvielfalt, sportliche Erfolge und die wechselvolle Firmengeschichte mit ihren Beziehungen zum DKW-Nachfolger in Zschopau.
Walter Stoye begann 1925 in einer Leipziger Werkstatt mit Reparaturen und Umbauten von Seitenwagen.Bald folgten erste eigene Seitenwagen. Fahrzeugbau Stoye entwickelte sich zu einem der größten Produzenten der Branche, der an alle großen deutschen Motorradhersteller lieferte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Stoye Seitenwagen für Awo, später Simson, MZ und EMW. 1961 wurde die Firma teilverstaatlicht. Unter dem Namen „Stoye-Fahrzeugbau, MZ-Werk vier“ firmierte Stoye dann seit der vollständigen Verstaatlichung 1972. 1990 wurde der Betrieb von MZ getrennt und anschließend abgewickelt. Bis 1990 fertigte Stoye rund 300 verschiedene Typen von Seitenwagen, aber auch Anhänger und Motorradteile.
Der Referent Claus Hüne war bis zur Schließung technischer Leiter des damaligen Werks IV. 2011 begann er, am historischen Standort des Stoye-Werks Leipzig eine Ausstellung zum Fahrzeugbau Stoye Leipzig aufzubauen. Der Vortrag ist eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung „Trophys & Trophäen. MZ-Motorräder aus Sachsen 1952-2005“.
Um 17 Uhr lädt der Kurator Thomas Giesel Besucher mit einer gültigen Eintrittskarte zu einer kostenlosen Führung ein. Der Rundgang ist pünktlich zum Beginn des Vortrags 18 Uhr beendet, Eintritt: 3 Euro.
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