Wer den Schockrock eines Marilyn Manson oder bahnbrechende Bühnenshows diverser Metal-Bands für originell hält, sollte einen Blick in die Vergangenheit werfen. Künstliches Blut, Gruseleffekte oder die Nummer mit den Schlangen – das alles geht auf einen inzwischen beinahe 70-jährigen Herrn mit Hut zurück, der im bürgerlichen Leben als Vincent Damon Furnier durchs Leben spaziert.
Zappas Zögling
Der Name Alice Cooper war zu Beginn lediglich ein Bandname, den nach dem Ende der ersten Formation der Alice Cooper Gruppe Vincent einfach für sich und seine Solo-Karriere adaptierte. Anno 1948 in Detroit/Michigan geboren, verschlug es den Sohn eines evangelischen Pfarrers nach Arizona, wo er an der Kunstakademie studierte und Bilder mit düsterer Atmosphäre malte, obwohl er nach eigenen Aussagen eher eine Frohnatur ist.
Legenden zufolge hat Furnier seinen Künstlernamen von einer Frau gleichen Namens, die im 17. Jahrhundert als Hexe auf dem Scheiterhaufen endete und deren Reinkarnation er angeblich sein soll. Jedenfalls lief von da an alles gut: Eine Begegnung mit Jazzrock-Aktivist Frank Zappa kurbelte die Karriere an – und das obwohl Zappa davon überzeugt ist, hier „die schlechteste Formation von Los Angeles“ vor sich zu haben. Natürlich mit Augenzwinkern.Ratlose BürgerBereits vor Alice Coopers Megahit „School’s Out“ ermöglichten es erste Erfolge der Band, ihre Bühnenshow zu erweitern. Ab jetzt rollen Köpfe, schlängeln Boa Constrictors um die Wette, sorgen Monster und Riesenspinnen für Nervenkitzel. Vor allem die rituelle Bühnen-Selbsttötung Coopers erregt Aufmerksamkeit und lässt das Bürgertum ratlos zurück. Heute ist es kaum noch zu glauben, dass Alice Cooper, mal unspektakulär angefangen hat.
Auf der Bühne der Jungen Garde Dresden wird er am 2.8. ab 19 Uhr aber alle Register des modernen Entertainments ziehen – vielleicht auch wieder mit Kunstblut, Zwangsjacken undwomöglich einem live „erhängten“ Alice Cooper. (tv)
Alice Cooper, 2.8., 19 Uhr,
Junge Garde, DD; Karten für 59,40 Euro unter Tel. 0351 4864 2002
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