Universitätsschule vorerst gescheitert

Dirk Hilbert. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Dirk Hilbert. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv

Dresden. Der Start der Universitätsschule wird auf das Schuljahr 2019/2020 verschoben. Das hat die Steuergruppe des gemeinsamen Projektes der Technischen Universität (TU) Dresden, der Landeshauptstadt Dresden und des Freistaates Sachsen am heutigen Donnerstag in Dresden beschlossen.

Die Projektpartner werden die Universitätsschule weiter unterstützen und sehen die heutige Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zwar bedeutet die Verschiebung des Projektstarts, dass Eltern, die ihre Kinder bereits angemeldet haben, enttäuscht und außerdem bereits eingeworbene Fördermittel nicht verausgabt werden können. Andererseits bietet ein späterer Start allen Beteiligten die Möglichkeit, das Projekt besonders im Interesse der Kinder und Eltern gut vorzubereiten. Der Dresdner Stadtrat wird zeitnah über mehrere Varianten für die Unterbringung der Universitätsschule entscheiden. Danach kann ein Lehrerkollegium besetzt, die benötigte Infrastruktur beschafft und der Anmeldebeginn bekannt gegeben werden.

Alle Projektpartner sind vom Konzept der Universitätsschule überzeugt, insbesondere der Rektor Hans Müller-Steinhagen, Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Kultusminister Christian Piwarz. Dadurch könnte es Impulse geben für neue Wege in der Schulbildung. Die Universitätsschule bietet die Chance, hier wissenschaftlich fundiert diese neuen Wege zu entwickeln. Sie versteht sich als Schule für alle, in der die soziale Gemeinschaft und individuelle Lernwege im Mittelpunkt stehen. Dank der wissenschaftlichen Begleitung können neue Formen des Lernens und Lehrens in einem definierten Rahmen erprobt werden. Davon werden alle Schüler und Lehrer dieser und künftiger Generationen profitieren.

Um den Erfolg der Universitätsschule nicht zu gefährden, muss die TU Dresden auf bestimmte wissenschaftliche Standards bestehen. Voraussetzung für eine gelungene wissenschaftlich-pädagogische Umsetzung des Projekts ist beispielsweise der Aufbau einer dreizügigen Schule, wie es seit Juli/August 2017 im Konzept für den Dresdner Stadtrat formuliert ist. Nur in einer dreizügigen Schule kann eine genügend große Lehrerzahl zusammenkommen, die für das vorgesehene flexible Zeitmodell benötigt wird. Ziel des Projekts ist es, mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden die Grundlagen für eine langfristige Verbesserung des Schulsystems im Interesse aller in Sachsen und darüber hinaus zu schaffen.

Da es mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, sieht sich die TU Dresden in der Verantwortung, das Forschungsprojekt so durchzuführen, dass anwendbare und wissenschaftlich fundierte Ergebnisse entstehen. An erster Stelle steht für die Universitätsschule das Wohl der Kinder und ihrer Eltern. Das betrifft die konzeptionelle Umsetzung ebenso wie die Standortfrage.

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