Selbst wenn es in Deutschland mittlerweile fast Gewohnheit ist, eine weibliche Regierungschefin zu haben. Frauen und Politik, das scheint nicht ganz zusammenzupassen. Auch in Dresden. Das belegt ein Blick auf die Mitgliederzahlen der Dresdner Parteien.
Den höchsten Anteil von Frauen verzeichnet der Kreisverband der CDU Dresden. Von 1 111 Mitgliedern sind 281 weiblich, was einem Anteil von 25,3 Prozent entspricht. Damit liegt die oftmals als Alt-Herren-Partei verspottete Union ganz vorn. Wenn auch nur knapp vor den Sozialdemokraten, bei denen von 1 136 Mitgliedern 263 Frauen sind, ein Anteil von 23,2 Prozent. Die Freien Demokraten haben in Sachen Frauen noch Nachholbedarf. Von 376 Mitgliedern sind nur 67 weiblich, was einem Anteil von 17,8 Prozent entspricht.
Viele junge Mitglieder bei FDP und SPD
Dafür liegen die Liberalen mit 66,2 Prozent weit vorn, wenn es um die Mitglieder unter 50 Jahren geht. Mehr schafft nur die SPD, dort liegt der Anteil bei 72,4 Prozent. Die CDU Dresden schafft es hier nur auf 41,2 Prozent.
SPD mit vielen Frauen in Führungspositionen
Die Anzahl der weiblichen Mitglieder, die auch aktiv Politik macht, ist ebenso unterschiedlich. Die Sozialdemokraten liegen auch hier vorn. Mit Jessika Markert und Eter Hachmann sind zwei Frauen in Spitzenpositionen des Kreisverbandes, als stellvertretende Vorsitzende. Auch die Dresdner Stadtratsfraktion der SPD wird von zwei Frauen geführt, nämlich von Dana Frohwieser und Kristin Sturm. Mit Eva-Maria Stange sitzt eine Dresdnerin im Vorstand der Landespartei. Bei der Union sind die Vorstandspositionen zu einem Drittel mit Frauen besetzt, die Freien Demokraten haben sechs weibliche Mitglieder in den Vorständen von Kreis- und Ortsverbänden.
Anmerkungen der Redaktion: Auch den Grünen, der Linke und der AfD hat die Redaktion nachgefragt, aber leider bis Redaktionsschluss keine Antworten erhalten.
Kommentar: Es braucht keine Frauenquote
von Oliver Carstens-Darcy
Ja, Frauen und Politik, das ist ein oftmals noch stumpfes Schwert. Denn Frauen sind auch in Sachen politisches Engagement anders gestrickt als Männer. Viele von ihnen lieben es, sich bei Sitzungen in dunklen Wirtshäusern zu Wort zu melden, nur um das zu sagen,was schon zuvor mindestens drei andere kundgetan haben. Frauen gehen anders mit ihrer Zeit um. Die meisten wollen aktiv etwas bewirken, arbeiten zielorientierter und in vielen Fällen auf ein konkretes Projekt hin. Davon gibt es in Parteien aber leider nicht sehr viele. Und ja, solange Frauen die Kinder zur Welt bringen, ist es in der Politik wie in der Arbeitswelt. Sie fällt aus. Eine Frauenquote ist allerdings das falsche Mittel. Denn es gibt auch genügend positive Beispiele, dass es Frauen in der Politik mindestens genau so weit bringen können, wie Männer. Nicht umsonst erleben wir 2021 wohl ein Duell der Kandidatinnen. Bleiben Sie heiter, Ihr Oliver Carstens-Darcy
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