Enkeltick-Betrüger in Dresden und im Kreis Bautzen aktiv

Dreiste Betrüger kontaktieren Senioren telefonisch, um zum Teil hohe Geldsummen von ihnen zu erschleichen. (Foto: pixabay)
Dreiste Betrüger kontaktieren Senioren telefonisch, um zum Teil hohe Geldsummen von ihnen zu erschleichen. (Foto: pixabay)

Hier ist wieder verstärkt Vorsicht geboten: Diese Woche haben in Sachsen „Enkeltrick“-Betrüger erfolglos versucht, Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Wie die Polizeidirektion Görlitz am gestrigen Mittwoch mitteilte, wurden allein in ihrem Bereich am Dienstag (2.10.) immerhin acht Betrugsversuche angezeigt. In allen Fällen meldeten sich angebliche Cousinen oder Enkel telefonisch und baten die vermeintlich verwandten Senioren um hohe Geldsummen. In Göda bei Bautzen hatte sich eine 84-Jährige sogar schon auf den Weg zur Sparkasse gemacht, um 25 000 Euro abzuheben. Da vor Ort wurden die jedoch glücklicherweise die Bankangestellten misstrauisch und verhinderten so den Betrug.

In Dresden war parallel eine 83-Jährige gleich zweimal Ziel von betrügerischen Anrufen. Zuerst meldete sich ein angeblicher Neffe und bat um 20 000 Euro. Die Frau beendete laut Polizei das Gespräch. Kurz darauf rief ein angeblicher Polizist des Bundeskriminalamtes bei ihr an und fragte nach ihren Vermögenswerten. Auch bei diesem Versuch beendete die Frau das Telefonat und informierte die echte Polizei.

Rate mal, wer hier spricht?

Der sogenannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen hat. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder werden nicht selten sogar um ihre Lebensersparnisse gebracht. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an (die sie beispielsweise über älter klingende Namen im Telefonbuch vermuten). Sie geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Dabei täuschen sie einen finanziellen Engpass oder eine Notlage als Grund vor, beispielsweise einen Unfall, einen anstehenden Auto- oder Computerkauf, weshalb sie jetzt dringend Geld bräuchten. Meistens wird die persönliche Lage zudem als äußerst dringlich dargestellt und die Betroffenen durch wiederholte Anrufe zusätzlich unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr gut zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge bis in einen fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

Die Polizei gibt auf ihren Webseiten und in anderen Materialien viele Tipps, wie man sich bei potentiellen Enkeltrick-Betrügeranrufen verhalten sollte, wie zum Beispiel dass man keine familiären und finanziellen Verhältnisse preis geben darf, grundsätzlich misstrauisch und vorsichtig sein, sich nicht drängen lassen, eigenartige Anrufe dieser Art mit anderen Familienangehörigen besprechen, den Anruf beenden und die wirkliche Polizei via 110 informieren.

Weitere Informationen erhält man u.a. bei der Polizeiberatung oder in der nächsten Dienststelle.

 

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