Der ehemalige Spieler, und Trainer Eduard Geyer verzichtet mit sofortiger Wirkung auf seinen Titel „Ehrenspielführer der SG Dynamo Dresden“. Das gab der ehemalige Profi am Montagabend bekannt. Damit zieht Geyer die Konsequenzen aus dem mittlerweile zwar weitestgehend geschlichteten aber immer noch andauernden „Spielführerstreit“. Gegenüber dem amtierenden Präsidenten Holger Scholze und dem Ehrenrat der SGD gab Geyer eine entsprechende Erklärung ab.
Stasibespitzelung durch SGD nicht aufgearbeitet
Schon länger brodelte es bei Fans und Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden, Auslöser war die Stasi-Vergangenheit von Eduard Geyer. Andere Ehrenspielführer, namentlich Hans-Jürgen Kreische, Klaus Sammer und Dieter Riedel hatten angekündigt, ihre Ernennung zum Ehrenspielführer bei Dynamo rückgängig zu machen, so lange auch Geyer, der über Jahre der Staatssicherheit als Inoffizieller Mitarbeiter diente, als Ehrenspielführer im Dresdner Stadion hängt. Hintergrund: Geyer war unter dem Decknamen „Jahn“ mehr als zehn Jahre lang als Inoffzieller Mitarbeiter für die Staatssicherheit der ehemaligen DDR tätig.
Dynamo hatte sich zwischenzeitlich bei Sammer, Riedel und Kreische und den weiteren Opfern von Bespitzelung und Denunziation durch das Ministerium für Staatssicherheit für die unzureichende Aufarbeitung der Stasi-Thematik entschuldigt. Geyer sollte seine Ehrenspielführer-Würde allerdings behalten.
Geyers Erklärung im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Scholze, sehr geehrte Mitglieder des Ehrenrates,
ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mit sofortiger Wirkung auf meinen Titel „Ehrenspielführer der SG Dynamo Dresden“ verzichte und diesen hiermit zurückgebe.
Die Gründe dafür sind in Berichten, Meinungen und Diskussionen in den Medien in den letzten Monaten und Wochen ausführlich diskutiert und kommentiert worden.
Ich habe diese Entscheidung zum Wohle des Vereins getroffen, vor dem die Befindlichkeiten einzelner Personen zurückzustehen haben.
Die SG Dynamo Dresden soll die Möglichkeit haben, sich allein auf die Lösung ihrer aktuellen Probleme und zu 100 Prozent auf das Kerngeschäft und die damit verbundenen sportlichen Herausforderungen zu konzentrieren.
Ich habe über Jahrzehnte meine ganze Energie und Leistungsbereitschaft als Spieler und Trainer Dynamo Dresden gewidmet und bin dem Verein nach wie vor eng verbunden. Daran wird sich nie etwas ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Eduard Geyer
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