Weil das gemeinschaftliche Gärtnern auch in Dresden immer mehr Anhänger findet, richtet die Stadtverwaltung mit dem Verein „Bürgerschaft Hellerau e. V.“ dafür gegenwärtig Grünflächen an der Karl-Liebknecht-Straße in Hellerau her. „Dort wird es auch Muster für die Bepflanzung historischer Hellerauer Kleinhausgärten geben. Die Verwaltung stellt die Fläche zur Verfügung, hat bereits 2016 eine Streuobstwiese mit 50 Bäumen in 26 alten Sorten anlegen und den Waldrand neugestalten lassen. Seit Februar 2019 spendet ein Brunnen notwendiges Wasser. Das Bohren des Brunnens und die Kosten in Höhe von rund 6 300 Euro übernahm ebenfalls die Stadt Dresden“, erläutert Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen.
Das Konzept „Naturraum Hellerau“ erarbeitete das ortsansässige Landschaftsarchitekturbüro May anhand einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung und in enger Abstimmung mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft und weiteren Ämtern der Stadtverwaltung. In den kommenden Wochen plant die Landeshauptstadt Dresden, den Vertrag zur Nutzung der Flächen mit dem Verein „Bürgerschaft Hellerau e. V.“ abzuschließen und die Flächen zu übergeben. Der Verein wird die Gärten anlegen und bewirtschaften. Er plant auch den Wiederaufbau des historischen Hellerauer Pilzes als Wetterschutz. Die Streuobstwiese wird von ehrenamtlichen Baumpaten betreut. Sie halten die Baumscheiben frei und übernehmen das Gießen und Ernten. Mitglieder des „Bürgerschaft Hellerau e. V.“ haben eine Tafel aufgestellt, die über das Projekt und die Obstsorten der Streuobstwiese informiert. Ein Landwirt brachte in diesem Frühjahr bereits Saatgut für eine Blumenwiese aus.
„Mit der Bewegung des gemeinschaftlichen Gärtnerns werden nachhaltige Bewirtschaftung, umweltschonende Produktion und bewusster Konsum verbunden. Die verschiedenen Projekte verfolgen neben dem gemeinschaftlichen Gärtnern kulturelle, soziale, ökologische, politische oder therapeutische Aspekte. In Gemeinschaftsgärten begegnen sich Alt und Jung, Menschen aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Fähigkeiten und Begabungen“, hebt Jähnigen die Bedeutung der Gemeinschaftsgärten heraus. Deshalb sei es fast selbstverständlich, dass die Stadt Dresden gezielt diese Gemeinschaften fördert. Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft stellt geeignete, preiswerte Grünflächen zur Verfügung, berät bei der Herrichtung und unterstützt mit konkreter Hilfe. In den beiden vergangenen Jahren half die Stadt mehreren Initiativen in den Ortsämtern Altstadt, Cotta, Prohlis und Neustadt bei der Errichtung der notwendigen Infrastruktur. Dazu gehören der Bau von Brunnen, Elektroanschlüssen oder Zäunen, Unterstützung beim Anlegen von Beeten, die Lieferung von Humus oder das Bereitstellen von Gießwasser in Wasserwagen.
Gemeinschaftliches Gärtnern in Dresden
In Dresden gibt es aktuell 23 Gemeinschaftsgärten, davon elf auf städtischen Flächen (2017: etwa 15 Gemeinschaftsgärten insgesamt). Schätzungsweise sind etwa 500 Menschen auf diesen Flächen aktiv.
Die Pacht, die an die Stadt zu zahlen ist, ist von Fläche zu Fläche verschieden. Üblich sind je nach Größe und Lage bis zu 0,40 Euro pro Quadratmeter. In der Pacht sind keine Nebenkosten enthalten. Diese sind abhängig von individuellen Bedürfnissen. Viele Gruppen brauchen keinen Strom, manche kümmern sich um das Wasser selbst, auch ohne Wasseranschluss und Brunnen. Müllgebühren fallen nicht an.
Weitere Informationen zu den Dresdner Gemeinschaftsgärten und dem Gartennetzwerk:
www.dresden.de/gaertnern
https://www.dresden-pflanzbar.de/wir-ueber-uns
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