Zusammen mit dem Dresdner Bündnis gegen Depression lädt das Gesundheitsamt zum 12. Aktionstag und Lauf gegen Depression am Sonnabend, 21. September 2019, ab 9 Uhr in das Dresdner Rathaus (Plenar- und Festsaal), Rathausplatz 1, ein.
Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, leiden an einer gedrückten Grundstimmung sowie in der Regel auch an Antriebsstörungen. Sie können sich nur schwer motivieren. Alles erfolgt wie gegen einen bleiernen Widerstand. Eine Angstattacke geht mit Engegefühlen in der Brust, Atemnot und Erstickungsgefühlen einher; die Betroffenen haben Todesangst. Häufig tritt beides parallel ein. Sehr viele Erkrankte ziehen sich aus diesem Grund zurück und fangen an, Alltagssituationen zu vermeiden. Dies führt oft zu gravierenden Beeinträchtigungen bei der Alltagsbewältigung.
Prof. Jürgen Hoyer vom Institut für klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden wird zu diesem Thema einen Vortrag halten, der sich gleichermaßen an Fachkräfte, Erkrankte und deren Angehörige richtet. Der Inhalt kann dann in einer Podiumsdiskussion vertieft werden. Im Festsaal des Rathauses stellen zur gleichen Zeit psychosoziale Einrichtungen ihre Hilfe- und Beratungsangebote vor.
„Darüber hinaus haben wir auch in diesem Jahr wieder einen prominenten Gast für den Aktionstag gewinnen können“, berichtet Sven Leinert, Vorsitzender des Dresdner Bündnisses gegen Depression und Leitender Psychologe am Städtischen Klinikum Dresden. Uwe Hauck, Autor des Buches „Depression abzugeben“, wird mit seiner Tochter den Briefwechsel „Lieber Papa, bist Du jetzt verrückt?“ vorstellen. Die Schülerin Katja Hauck wurde eines Morgens mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass ihr Vater einen Suizidversuch unternommen hatte und in einer Klinik behandelt wird. Sie beginnt, Briefe an ihren Vater zu schreiben, in denen sie ihm ihre Ängste, Sorgen und Gedanken mitteilt. Ihr Vater antwortet ihr und versucht, seine Krankheit, seine Unsicherheiten und seinen Suizidversuch zu erklären.
Im Anschluss an Vortrag, Lesung und Diskussion wird ein Lauf durch die Dresdner Innenstadt um 14.30 Uhr ein öffentliches Zeichen setzen und auf das Schicksal der Betroffenen aufmerksam machen.
Depression ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. So leiden im Laufe eines Jahres etwa 40.000 Dresdnerinnen und Dresdner an einer Depression. Zu dem Lauf sind Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und Interessierte eingeladen. „Wir setzen bewusst auf diese gemischte Besuchergruppe, da wir neben der reinen Informationsvermittlung auch auf Augenhöhe über die eigenen Erfahrungen sprechen und zum Austausch anregen wollen“, erläutert Sven Leinert.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.
Weitere Informationen gibt es unter www.dresden.de/seelische-gesundheit und
www.deutsche-depressionshilfe.de/dresden
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