Der 9. November – (k)ein deutscher Schicksalstag in Dresden?
Dieses Datum ist in Deutschland und in Dresden eng verbunden mit der Novemberrevolution 1918, mit brennenden Synagogen in der „Reichskristallnacht“ 1938 und mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989. Deshalb veranstaltet igeltour anlässlich dieses bedeutsamen und für viele Dresdner geradezu schicksalhaften Tages einen weiteren Themenrundgang im Zentrum der einstigen Residenz-, Gau-, Freistaats- und Bezirkshauptstadt. Die Route führt vom Theaterplatz zur Devrientstraße, zum Schlossplatz und auf die Brühlsche Terrasse bis hin zur Synagoge an der Straße „Am Hasenberg“.
Mit den Teilnehmenden werden Orte und Spuren im Zusammenhang mit der Novemberrevolution 1918 aufgesucht. Hier kommen solche Fragen zu Sprache, warum der angebliche Spruch des letzten sächsischen Königs „Macht doch euren Dreck alleene“ bekannter ist als der Platz, wo die rote Arbeiterfahne am 9. November auf dem Dach des Residenzschlosses wehte. Wer waren die – früher bekannten – Vertreter der Arbeiter- und Soldatenräte, die damals die politische Macht ergriffen hatten? Gezeigt wird auf der Tour, wo diese wirkten oder wer in die erste frei gewählte Volkskammer sowie in die Regierung Sachsens gewählt wurde, die dem König folgte.
Am Hasenberg vor der Synagoge geht es um Spuren jüdischen Lebens in Dresden. Welche Ereignisse führten zum 9. November 1938, wie kam es zum Niederbrennen der Synagoge, was folgte dem auch in Dresden? Aufgesucht werden Stätten im Stadtzentrum, die unmittelbar mit den Veränderungen und der friedlichen Revolution im Jahr 1989 im Zusammenhang stehen. Dabei wird beispielsweise jener Platz aufgesucht, auf dem sich die Bezirks-Parteizentrale der SED mit ihrem Chef Hans Modrow befand. (Michael Böttger)
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