Gewinnspiel: Auf zur Igel-Stadtpartie nach Leutewitz

Heimatforscher und Redakteur a. D. Thomas Richter hat sich intensiv mit der Stadtteilgeschichte beschäftigt. (Una Giesecke)

Rundgang durch einen liebenswerten Stadtteil im Dresdner Westen

Gleich vier Jubiläen begehen die Leutewitzer 2021. Die 950-Jahr-Feier wird daran erinnern, dass der Ort „Luciwice“ erstmalig im Jahr 1071 erwähnt wurde. Der Volkspark von 1911 wird in zwei Jahren 110 Jahre alt. Und es wird exakt ein Jahrhundert her sein, dass sowohl die Rückkehrer aus dem Ersten Weltkrieg hier begannen, sich eine Siedlung zu errichten, als auch dass das Dorf zu Dresden eingemeindet wurde.
Mit solchen Zahlen steigt Thomas Richter in den Igeltour-Rundgang ein. Der Heimatforscher beschäftigt sich seit 1992 intensiv mit der Cottaer Stadtteilgeschichte. Schließlich leitete er mehr als 20 Jahre lang die Redaktion der dortigen „Froschpost“. So lag es nahe, den Historikerblick auch auf das benachbarte Leutewitz zu werfen. Dessen bis heute erhaltene markante Windmühle wurde 1839 auf einer durch den Bau des Tiefen Elbstollens entstandenen Abraumhalde errichtet und avancierte bald als Gastwirtschaft zum Ausflugsziel. Heute lädt eine Pizzeria zur Einkehr ein. Überregional bekannt wurde die Windmühle durch eine Geschichtensammlung von 1918 unter dem Titel „Der Windmüller von Leutewitz“. „Die Liebesschnulze stand seinerzeit in jedem Bücherregal“, so Richter.
Im denkmalgeschützten Dorfkern geht das älteste Haus noch auf das Jahr 1740 zurück. Eine Stippvisite führt sogar auf ein denkmalgeschütztes Grundstück, dessen Bewohner junge Familien sind und den Teilnehmern gern Fundstücke aus der Renovierungsphase zeigen, darunter eine eingemauerte Flaschenpost.
An einem Wohnhaus im Omsewitzer Grund berichtet Thomas Richter von renitenten Eltern, die ihre Kinder nicht in die zu weit entfernte Schule nach Briesnitz schickten, sondern durchsetzten, dass diese anfangs hier unterrichtet wurden, was sich in historischen Zeitungen aus Ermahnungen über die gesetzliche Schulpflicht ableiten lässt. Der Gasthof „Altes Gewölbe“ bietet sich als beschaulicher Abschluss des Spaziergangs an. (U. Giesecke)


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50 Kommentare

  1. Ich habe schon an vielen igetour-Führungen teilgenommen und dadurch viele schöne Stätten von Dresden kennengelernt. So haben mir z. B. der Dorfkern von Klotzsche oder auch der Stadtteil Plauen sehr gut gefallen.

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