Wer kann sich in seinen besten Jahren schon vorstellen, vielleicht einmal mit Rollator in den Markt einkaufen zu gehen, gar niemand, doch es wird so oder in ähnlicher Form geschehen, auch wenn dies unser Vorstellungsvermögen stark überstrapaziert. Mit fortschreitendem Alter sind Menschen in ihrer Mobilität oft eingeschränkt. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass sie früher oder später auch nicht mehr den eigenen Haushalt allein bewältigen können. Wer die Gestaltung der eigenen vier Wände von Anfang an barrierefrei plant, kann im Fall der Fälle auf teure Umbauten verzichten.
Ein- oder mehrgeschossiger Baustil?
Bei der Planung eines Neubaus entscheidet in erster Linie die Grundstücksgröße darüber, ob die Immobilie ein- oder mehrgeschossig gebaut werden soll. Ist nur wenig Bauplatz vorhanden, ist eine Bauweise über mehrere Etagen zumeist unerlässlich. Steht hingegen genügend Bauplatz zur Verfügung, erfreut sich das Wohnen auf einer Ebene zunehmender Beliebtheit. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass alle Räume auf einer Etage angeordnet sind und das Objekt automatisch schwellenfrei ist.
Räume großzügig gestalten
Bei der Planung des Grundrisses ist es beispielsweise erforderlich, die Größe der Räume so großzügig wie möglich zu planen. Eine wichtige Basis bildet dabei der Wendekreis eines Rollstuhls. Fallen Räumlichkeiten wie Bäder oder Küchen klein aus, ist die Planung einer größeren Fläche unerlässlich. Als vorteilhaft erweisen sich offene Wohnkonzepte, die unter veränderten Lebensumständen unkompliziert umgestaltet werden können. Vor Beginn der Baumaßnahmen ist es sinnvoll, sich auch über staatliche Förderoptionen zu erkundigen. In Treppenhäusern sollten Bauherren von Anfang an die Möglichkeit einplanen, die Bereiche mit einem Lift auszurüsten, wobei man sich hier im Vorfeld der Baumaßnahmen am besten z.B. von einem professionellen Dresdner Treppenlift-Unternehmen beraten lassen sollte, um den nötigen Platz für diese Art einer Nachrüstung gleich mit in die Planung aufzunehmen, um so preiswerter würde im Bedarfsfall dann eine Nachrüstung. Ähnliche Ansätze gelten für Flure und Türen, die keinesfalls mit Türschwellen oder Aufsätzen versehen werden sollten. Die Flure müssen ebenfalls genügend Platz bieten, damit ein Rollstuhl hindurch passt. Sollen Stellplätze für Fahrzeuge einer behindertengerechten Ausstattung entsprechen, ist eine Breite von 3,50 Meter ebenfalls notwendig. Dadurch wird ein problemloser Umstieg vom Rollstuhl ins Auto gewährleistet.
Stufen- und schwellenfrei bauen
Bei einem barrierefreien Haus ist es ebenfalls wichtig, möglichst komplett auf Stufen und Schwellen zu verzichten. Lassen sich kleine Treppenstufen für eine Überwindung leichter Niveauunterschiede auf Grundstücken nicht vermeiden, können im Nachhinein auch Rampen integriert werden. Gern hilft ein sächsisches Unternehmen für Treppenlift-Einbauten weiter. Zudem ist es hilfreich, generell alle Türen barrierefrei zu planen. Wege in obere Stockwerke sollten wiederum durch Treppenlifts bewerkstelligt werden. Dementsprechend ist eine breite Treppe sinnvoll, damit bei Bedarf ein Treppenlift eingebaut werden kann.
Passende Montage von Griffen
Zum Konzept barrierefreien Wohnens gehört es ebenfalls dazu, alle Schalter und Griffe in gut erreichbarer Höhe für Rollstuhlfahrer zu montieren. Diese Empfehlung entspricht einer Höhe von ungefähr 85 Zentimetern. Zudem ist es sinnvoll, einen Wandabstand von etwa 50 Zentimetern einzuhalten. Damit ist sichergestellt, dass Rollstuhlfahrer Gegenstände wie Handläufe, Lichtschalter oder Türdrücker ebenfalls in sitzender Position nutzen können. Zur richtigen Ausstattung eines Badezimmers gehören ebenfalls Duschsitze sowie Haltegriffe für Waschbecken, die Badewanne oder das WC dazu. Ergänzend gibt es mittlerweile zahlreiche Elektroinstallationen, die dabei helfen, dass Menschen mit Handicap ihren Alltag meistern können. Typische Beispiele sind automatische Türöffner oder elektrische Rolllädenkästen.
Abstellmöglichkeiten für den Rollstuhl oder Rollator
Personen mit eingeschränkter Mobilität sollten ebenfalls bedenken, dass ein Abstellplatz für den Rollstuhl, den Rollator oder das Elektromobil vorhanden ist. Damit Elektrorollstühle oder Elektromobile wieder aufgeladen werden können, sollte sich eine Steckdose in unmittelbarer Nähe befinden.
Tipps für Zuschüsse und Fördermittel
Deutschlandweit mangelt es aktuell an rollstuhlgerechten und barrierefreien Wohnräumen. Ein Grund hierfür ist der fortschreitende demografische Wandel. Hierzulande werden Menschen immer älter. Deshalb ist es dem Staat wichtig, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich im eigenen Zuhause gepflegt werden können. Zur Erbauung von behinderten- oder altersgerechtem Wohnraum bietet unser Staat unterschiedliche Förderungen für behinderten- und altersgerechtes bzw. barrierefreies Bauen an.
Wer eine Pflegestufe bzw. einen Pflegegrad zugesprochen bekommen hat, kann ebenfalls Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen beantragen. Eine weitere Alternative ist die KfW-Bank, die seniorengerechtes Bauen mit zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen fördert. Die Förderdatenbank gibt darüber Auskunft, welche Förderoptionen auf Landesebene angeboten werden.
Wer unterstützt Betroffene bei der Planung eines behindertengerechten Hauses?
Für Laien ist es fast unmöglich, die Planung barrierefreier und altersgerechter Häuser in Eigenregie vorzunehmen. Häufig setzen sich Menschen erst mit den Besonderheiten einer barriererefreien Immobilie auseinander, wenn sich erste körperliche Einschränkungen einstellen. In den meisten Wohnräumen kristallieren sich viele Bereiche und Ecken heraus, die nicht barrierefrei sind. Dann fällt es umso schwerer, in diesen Objekten ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Bei einem Neubau sind Architekten kompetente Ansprechpartner, um fachmännische Vorarbeit für die Planung zu leisten. Zudem stehen spezielle Arbeitsgemeinschaften, Wohnberatungen oder Behindertenbeauftragte zur Seite. Hilfreiche Informationen und Ansprechpartner sind beispielsweise ebenfalls beim BGV Info Gesundheit e. V. erhältlich.
Exkurs: Tipps für einen barrierefreien Garten
Doch nicht nur die Wohnung oder das Haus muss barrierefrei gestaltet werden. Häufig fühlen sich Menschen mit Handicap auch in Gärten besonders wohl, die ihren persönlichen Bedürfnissen angepasst sind. Deshalb ist es wichtig, dass Gartenwege besonders breit und rutschfest sind. Um genügend Bewegungsfreiheit für Rollstühle und Rollatoren zu ermöglichen, sollten die Gehwege mindestens 1,20 Meter breit sein.
Als Bodenbelag sind wasserdurchlässige Dränsteine besonders gut geeignet. In barrierefreien Gärten ist es noch wichtiger als in anderen Außenbereichen, dass Steine und Platten besonders sorgfältig verlegt sind. Gut zu wissen: Laub, Unkraut und Moos erhöhen die Rutschgefahr. Aus dem Grund ist es unerlässlich, die Pflasterfugen so häufig wie möglich davon zu beseitigen.
Die richtige Beleuchtung
Eine gute Wegbeleuchtung ist für einen barrierefreien Garten ebenfalls unerlässlich. Dabei sollte die Beleuchtung so angelegt sein, dass die Lichtspender die Wegführung widerspiegeln. Da eine Bewässerung des Gartens für Menschen mit körperlicher Einschränkung eine besondere Herausforderung ist, sollte ein barrierefreier Garten unbedingt mit einem automatischen Bewässerungssystem ausgestattet sein.
Möchten sich Hobbygärtner trotz Gehhilfe oder Rollstuhl an der Gestaltung der Gärten beteiligen, sind unterfahrene Hochbeete eine gute Wahl. Diese Hochbeete stehen aus Holz, Stein oder Metall als Selbstbausatz oder als Maßanfertigungen zur Verfügung. Einige Hochbeete sind mit Einbuchtungen ausgestattet, dank denen Hobbygärtner alle Bereiche des Beetes unkompliziert erreichen. Zudem ist eine Ablage für Gartenwerkzeuge sowie eine gut erreichbare Halterung für den Gartenschlauch ein sinnvolles Zubehör.
Als pflegeleichte und krankheitsresistente Gewächse erfreuen sich kleine Zwerg- und Säulenobstbäume großer Beliebtheit. Weitere geeignete Gewächse sind Sommerflieder, die Strahlenanemone oder das Waldveilchen.
Bild: Liftinstallation eines sächsischen Unternehmen für Treppenlift-Einbauten Bildquelle: Ursula Fischer via pixabay
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